Onlineversion des Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.
Postfach 3611 - 39011 Magdeburg Nr. 02 / 2005 Redaktionsschluß: 05.02.2005
Auch Gasomnibusse fuhren einst in MagdeburgÜber die Verwendung von Gas (z. B. Flüssig- oder Erdgas) als energiewirtschaftlich günstiger Brennstoff auf dem Omnibussektor ist in heutigen Veröffentlichungen immer wieder zu lesen. So stellte man beispielsweise in Berlin Mitte der 90er Jahre gleich eine ganze "Flotte" neuer erdgasbetriebener Stadtomnibusse in Dienst und auch im Umland von Magdeburg dreht der Gasbus neuerdings bei verschiedenen Betreibern seine Runden. So neu ist dies alles jedoch nicht, denn bereits 1942 kannte man bei der Magdeburger Straßenbahn mit Flüssig- bzw. Stadtgas betriebene Omnibusse, wie dieses Foto vom Stadtgas-Bus Nr. 14 II ("Magirus") aus der Sammlung von H. Jungbär zeigt. Der große kofferförmige Aufbau auf dem Wagendach zur Unterbringung des Gasbehälters ist dabei auch für den Laien leicht zu erkennen. Insgesamt waren vor 1945 drei "Opel"- und drei "Magirus"-Fahrzeuge dieser Betriebsform vorhanden (Nr. 7 bis 9 bzw. 13 II bis 15 II), die bis auf eine Ausnahme jedoch infolge der Kriegseinwirkungen zerstört wurden.
Mit unserem aktuellen Titelfoto wollen wir zugleich an die Anfänge des Omnibusbetriebes bei der Magdeburger Straßenbahn vor nunmehr 75 Jahren erinnern. Nach einer zwischenzeitlichen Sonderlinie, die bereits 1928 anläßlich der Dalienschau im Vogelgesang mit vier geliehenen Fahrzeugen von der Erfurter Straßenbahn betrieben wurde, folgten 1929 die beiden ständigen Buslinien A und B von der Friedrichstadt zur Berliner Chaussee bzw. vom Ambrosiusplatz nach Lemsdorf. Dafür standen dem Verkehrsbetrieb zunächst drei "Henschel"-Benzinomnibusse (Wagen Nr. 1 bis 3 / Baujahr 1929) zur Verfügung.Niederflurbahnen seit 10 Jahren im Einsatzn
Am 21. Dezember 2004 jährte sich zum 10. Male der Tag, an dem mit Triebwagen Nr. 1301 erstmals ein Vertreter der heutigen Niederflurtechnik der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Inzwischen sind 72 dieser in der blumigen Journalistensprache oft als "Flüsterbahnen" bezeichneten Fahrzeuge in unserer Stadt im Einsatz und haben hier die traditionellen Tatrawagen bis auf einzelne Leistungen im Tagesverkehr an den Werktagen sowie im Einsatzverkehr zu div. Veranstaltungen weitgehend verdrängt. Auch wenn man in Anbetracht der tatsächlichen und für jeden Magdeburger nicht zu überhörenden Fahrgeräusche mit derartigen euphorischen Begriffen wohl doch etwas sparsamer umgehen sollte, so haben sich die heute längst zum Alltag gehörenden Niederflurbahnen in der Praxis durchaus er-folgreich bewährt. "Die ersten Fahrzeuge haben mittlerweile rund 700.000 km zurückgelegt, ohne daß wir das seinerzeitige Firmenkonsortium gewährleistungsrechtlich zusätzlich in die Pflicht nehmen mußten leider haben nicht alle Hersteller einen so guten Ruf zu vermitteln", so MVB-Geschäftsführer Dr. Herbert Preil gegenüber der Mitarbeiterzeitung "Triebwagen". Wer denkt hier nicht automatisch an die gegenwärtig noch immer anhaltende "Combino"-Krise.
"10 Jahre NGT" war für die Magdeburger Verkehrsbetriebe dann auch Anlaß zu einer kleinen Jubiläumsveranstaltung für geladene Gäste im Herrenkrug, bei der neben dem ersten NGT8D Nr. 1301 und dem historischen Triebwagen Nr. 138 erstmals auch der offene Zweiachser Nr. 38 aus der sog. Anfangsserie des elektrischen Betriebes präsentiert wurde, der sich sonst als Dauerleihgabe im Technikmuseum befindet, gegenwärtig allerdings in der MVB-Hauptwerkstatt weiter komplettiert wird. Leider war das 10-jährige NGT-Jubiläum der örtlichen Tagespresse nicht einmal eine kurze Notiz wert
Neuer Kleinbus mit Nummer 3110 in Betrieb
Zum Jahreswechsel 2004/05 konnte bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben ein neuer "Sprinter"-Minibus mit der Nummer 3110 in Betrieb genommen werden, der vornehmlich auf den Buslinien 55 und 61 ("Rufbus") zum Einsatz kommen soll. Das Fahrzeug in den bekannten Unternehmensfarben "weiß-grün-rot" (analog zu den großen Omnibussen und Straßenbahnen) ersetzt einen bis dahin geliehenen Kleinbus aus Bitterfeld. Lt. Presseberichten ist für das erste Quartal 2005 ferner die Lieferung von vier neuen Standard-Linienbussen und drei neuen Standard-Gelenkbussen geplant. Im Laufe des Jahres 2005 sollen dann nochmals acht neue Omnibusse folgen, womit die inzwischen "in die Jahre" gekommene Busflotte schrittweise ersetzt werden soll.
Bauarbeiten Ernst-Reuter-Allee / Planungen Bördepark und Betriebshof Nord
Nach Informationen aus der MVB-Mitarbeiterzeitung "Triebwagen" sind für 2005 neben abschließenden Arbeiten im Bereich des Universitätsplatzes eine Reihe von Baumaßnahmen im Zuge der Ernst-Reuter-Allee und der Strombrücke geplant, die auch die beginnende Teilerneuerung am Gleisviereck "Stadt Prag" (Kreuzung Breiter Weg) einschließen. Die Arbeiten sollen dabei teilweise unter Deckung der geplanten Brückensperrungen auf der Zoll- und Anna-Ebert-Brücke erfolgen. Ferner sind Gleisbauarbeiten im Bereich der Zwischenschleife Sandbreite (Buckau) vorgesehen. Für den Ausbau der Leipziger Straße und Leipziger Chaussee einschließlich der vorgesehenen Straßenbahnverlängerung bis zum Bördepark sollen die Planungen 2005 forciert werden. Ferner hofft man auf die Fortführung der Planungen für die Erweiterung des Betriebshofes Nord einschließlich neuer Werkstätten, wo eventuell 2007 Baubeginn sein könnte. Letzteres ist jedoch abhängig von der noch nicht entschiedenen Bereitstellung finanzieller Mittel.
Modellstraßenbahn: Zwei neue Anlagenteile im Bau
Nachdem das Sternbrückenmodell in den letzen Tagen vor Weihnachten zur Komplettierung und Anpassung an die bestehende Modellbahnanlage in unsere Vereinsräume überführt wurde - während unserer kleinen Adventsfeier gab es schon einmal eine erste "Lichtprobe" der vollständig funktionsfähigen Straßen- und Brückenbeleuchtung - laufen z. Zt. die Arbeiten am Aufbau von zwei neuen Anlagenteilen nach historischen Magdeburger Vorbildern. Während das Modul "Gleisdreieck Steubenallee" vor allem als Wendedreieck bei einer separaten Vorführung der "Sternbrücken"-Teile dient, wird mit dem Modul "Abzweig Planckstraße" (Ziethenstraße) der Anschluß an das bestehende Streckennetz hergestellt. Hierbei waren allerdings - wie auch schon beim Gleisdreieck "Heumarkt" (Turmschanzenstraße) - einige Kompromisse im Winkel der zulaufenden Straßenzüge erforderlich, da die genormten Plattenübergänge nur rechtwinklige Straßenübergänge parallel zur Anlagenvorderkante ermöglichen, wobei ferner feste seitliche Abstandsmaße bei uns verbindlich vorgeschrieben sind.
Beide Gleisanlagen haben in dieser Form beim Vorbild nur zwischen 1922/28 und ca. 1945 existiert. Während das "Gleisdreieck Steubenallee" analog zu den Sternbrückenteilen historisch in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg angesiedelt wird, entsteht die "Planckstraße" mit Rücksicht auf die übrigen Anlagenteile unseres Vereins im Zustand der späten 60er Jahre, wenn auch mit dem Kompromiß, daß der Abzweig zur Sternbrücke zu diesem Zeitpunkt freilich schon lange nicht mehr existierte. Über die anschließende Harnackstraße gelangen unsere Züge dann - wie auch beim großen Vorbild - in Richtung Westerhüsen und Schönebeck.
Halbzeitbilanz zwischen zwei Vereinswahlen
Zum Zeitpunkt unserer diesjährigen Gesamtmitgliederversammlung kann unser Vereinsvorstand auf nunmehr zwei Jahre gemeinsamer Arbeit zurückblicken. Da unsere Satzung bekanntlich eine Wahlperiode von vier Jahren vorsieht, ist unser heutiger Tätigkeitsbericht zugleich als "Halbzeitbilanz" auf dem Wege in Richtung unserer nächsten Vorstandswahl zu werten, die - sofern nicht außergewöhnliche Umstände dagegen sprechen - bekanntlich im Jahre 2007 stattfinden wird.
Nach den Auswirkungen des "Jahrhunderthochwassers", die uns noch weit bis in das Jahr 2003 hinein begleiteten, konnten wir im Jahr 2004 eigentlich durchweg "aus dem Vollen" schöpfen, sieht man von den erschwerten Arbeitsbedingungen einmal ab, die uns in jedem Jahr während der kalten Jahreszeit - so auch gegenwärtig wieder - in Ermangelung ausreichender Heizmöglichkeiten in unseren Räumlichkeiten zu schaffen machen. Ungeachtet relativ guter Rahmenbedingungen blieb 2004 aber bei so manchem "Lichtstreif am Horizont" auch so mancher "Schatten". Es wäre in der Tat unsachlich, würden wir dieser Stelle nur die positiven Aspekte nennen und die weniger positiven dagegen "außen vor" lassen.
Vor zwei Jahren hatten wir mit der Neuwahl unseres Vorstandes eine Reihe von mittel- und langfristigen Zielen genannt, so
· die Schaffung von übergreifenden Gesprächsplattformen für Modellstraßenbahner unter Einbeziehung von Herstellern, Händlern und Journalisten
· die Neubelebung des Modellbahnstandortes Magdeburg
· die Aufwertung des Magdeburger Handelshafens als historisch wertvolles Areal
· die Vorbereitung und aktive Mitgestaltung des Stadtjubiläums 2005.
Aus heutiger Sicht können wir dazu feststellen, daß wir in den zurückliegenden zwei Jahren auf allen vier genannten Tätigkeitsfeldern eine ganze Reihe von Aktivitäten entwickelt haben, wenn auch bisher mit unterschiedlichem Erfolg.
Modellstraßenbahner kommen gemeinsam ins Gespräch
Es ist nicht zuletzt ein Verdienst der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V., daß mit den Jahrestagungen der Arbeitsgemeinschaft Historischer Nahverkehr (AHN) 2002 und 2003 ein verstärkter Dialog zwischen den Modellstraßenbahnern deutschlandweit in Gange gekommen ist. Für 2004 bleibt festzuhalten: Unsere intensiven Bemühungen haben sich gelohnt und die "Saat" ist aufgegangen. Der erste mehrtägige Workshop der AHN-Vereine unter dem Motto "Kleine Straßenbahn ganz groß" mit mehr als 60 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Juni 2004 in Halle / Saale, bei dem unser Verein neben den Hallenser Freunden als Organisator und Mitveranstalter tätig war, kann ohne Übertreibung als "Erfolg auf der ganzen Linie" gewertet werden.
Die Frage, ob es künftig - wie in England bereits seit vielen Jahren Tradition - auch in den deutschsprachigen Ländern alljährlich ein übergreifendes Treffen der Modellstraßenbahner geben wird, sollte eigentlich mit einem klaren "ja" beantwortet werden. So vertraten die Teilnehmer auf der Veranstaltung in Halle die einhellige Auffassung, daß nur turnusmäßige und jährliche Treffen die entsprechende Basis für eine dauerhafte Gesprächsplattform zwischen allen Beteiligten garantieren können. Auch eine Reihe von Herstellern und Händlern, die zu diesem Anlaß den Weg nach Halle gefunden hatten, darunter namhafte Firmen, wie Navemo oder Tillig, brachten hier zum Ausdruck, daß ein konstruktiver und regelmäßiger Dialog mit den aktiven Hobbystraßenbahnern ohne Frage zwingend erforderlich sei, wenn die Tram auch auf kleiner Spur in eine hoffnungsvolle Zukunft rollen soll.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste derartige Veranstaltung, die vom 10. bis 12.Juni 2005 im Deutschen Technikmuseum in Berlin stattfinden soll. Unser Verein ist hier erneut aktiv in die laufenden Vorbereitungen eingebunden und die bisher dazu geführten Gespräche geben uns allen Anlaß, diesem Ereignis mit großem Optimismus entgegen zu sehen. Ferner gibt es für die kommenden Jahre bereits eine Reihe von Angeboten verschiedener Vereine, sich als Veranstalter für die Durchführung eines solchen Modellstraßenbahnertreffens zur Verfügung stellen zu wollen, so u. a. aus Gera, aus Schwerin oder aus Hannover-Sehnde. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, daß die entsprechenden Fäden z. Zt. überwiegend in den neuen Bundesländern zusammen laufen, wobei die historischen Traditionen einer konstruktiven und zielorientierten Zusammenarbeit, die sich bereits unter dem Dach des früheren DMV entwickelt haben, hierbei sicherlich eine gewichtige Rolle spielen. Inwieweit sich die erst 2004 ins Leben gerufene deutschsprachige Sektion der englischen Tramway & Light Rail Society (TLRS) in die künftigen Aktivitäten einbinden läßt, bleibt nach Lage der Dinge abzuwarten. Grundsätzlich begrüßen wir an dieser Stelle einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten, wenn er dazu dient, dem speziellen Hobby der Modellstraßenbahn im deutschsprachigen Raum zum Durchbruch zu verhelfen. Erfreulicherweise ist bereits heute abzusehen, daß Hersteller, Händler oder Herausgeber von Publikationen an den Aktivitäten unserer wachsenden "Fangemeinde" über kurz oder lang wohl nicht mehr vorbei kommen dürften.Magdeburg als Modellbahnstandort im Aufwind
Im zurückliegenden Jahr wurde mit den ersten "Magdeburger Modellbautagen" bei ca. 8.500 Besuchern unter der Regie der hiesigen Messegesellschaft vom 14. bis 16. Mai in unserer Stadt ein neuer Anfang gewagt. Auch wir waren mit unserer Vereinsanlage aktiv daran beteiligt und die nächsten derartigen Veranstaltungen werden zeigen, ob sich Magdeburg neben traditionellen Messestandorten, wie Dortmund, Köln, Leipzig oder Sinsheim auf dieser "Schiene" etablieren kann.
Unabhängig davon konnten Teile unserer Vereinsanlage im letzten Jahr auch während des zentralen Workshops in Halle und auf der traditionellen Winterausstellung der Cracauer Modellbahnfreunde gezeigt werden. Eine "Große" Modellbahnausstellung der Magdeburger Vereine stand 2004 bekanntlich nicht auf dem Programm, da diese Veranstaltungen gegenwärtig nur aller zwei Jahre - so auch wieder 2005 - durchgeführt werden. Der diesjährige Termin steht für den Zeitraum vom 14. bis 16. Oktober bereits fest, wenn gleich bis zum heutigen Tage noch kein geeigneter Veranstaltungsort gefunden werden konnte. So gibt es zwar in unser Stadt genügend geeignete Räumlichkeiten, aber leider ist deren Nutzung oftmals mit "astronomischen" Saalmieten verbunden, die für unsere Vereine einfach "eine Nummer zu groß" sind. Schließlich sollen ja auch die Eintrittsgelder in vernünftigen - und für den hiesigen Bürger bezahlbaren - Relationen bleiben.Der Handelshafen ist für uns ein wichtiges Areal
Die Aufwertung des Handelshafens als kulturpolitisch und historisch wertvolles Areal im Herzen der Stadt Magdeburg wird bereits seit einigen Jahren nicht nur von uns und den anderen hier ansässigen Vereinen und Firmen öffentlich diskutiert. Dank der Magdeburger Eisenbahnfreunde konnten auch im zurückliegenden Jahr wieder eine Reihe von thematischen Veranstaltungen durchgeführt werden, bei denen unser Verein zuletzt allerdings nicht zu den Mitausrichtern gehörte. So waren wir zum Zeitpunkt des "Historischen Eisenbahnfestes" - zeitgleich mit den ersten "Magdeburger Modellbautagen" - wie erwähnt, bereits anderweitig eingebunden. Die zweite derartige Veranstaltung diente dagegen vordergründig der öffentlichen Vorstellung der neuen Lokwerkstatt und war unter diesem Gesichtspunkt speziell auf die Pflege und Erhaltung historischer Eisenbahntechnik ausgerichtet. Für 2005 ist auf jeden Fall anzustreben, daß sich auch unser Verein wieder verstärkt in die Aktivitäten im Handelhafen einbindet.
Stadtjubiläum 1200 Jahre Magdeburg
Im Zusammenhang mit dem diesjährigen Stadtjubiläum ist natürlich an erster Stelle unser Sternbrückenmodell zu nennen, das als Auftragswerk von Seiten des Kultur- und Heimatvereins und der Stadt Magdeburg bereits Ende letzten Jahres weitgehend fertig gestellt werden konnte und gleichsam unsere vorhandene Modellbahnanlage sinnvoll ergänzt. Hier gilt ein besonderer Dank an unsere Freunde Thorsten Ehrhart und Michael Menz, die mit viel Fleiß und weitgehend in Eigenleistung ein "wahres Wunder" vollbracht haben. Bereits vor Jahresfrist hatten wir angeregt, dieses Modell zum sog. Brückenfest anläßlich der Eröffnung der Sternbrücke am 1. Mai erstmalig der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei hatten wir von Anfang an darauf hingewiesen, daß ein solches Modell nur innerhalb von geschlossenen Räumlichkeiten ausgestellt bzw. vorgeführt werden kann und dafür die Nutzung vorhandener Objekte im Bereich der Stadthalle vorgeschlagen. Eine Anmietung solcher Räume hätte dabei natürlich durch den eigentlichen Veranstalter des Brückenfestes - namentlich die Stadt Magdeburg bzw. das für das Stadtjubiläum beauftragte Büro "12Hundert" - von vorn herein geplant und auch veranlaßt werden müssen Allerdings scheint unser guter Wille nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge nun wohl an den mangelnden Vorbereitungen von Seiten der dafür Verantwortlichen zu scheitern, was wir sehr bedauern.
Für die Teilnahme an weiteren Jubiläumsveranstaltungen, wie zum Beispiel an der Ausstellung "Magdeburg gesammelt" vom 8. bis 11. September 2005 in den Magdeburger Messehallen, liegt unsere Bereitschaft bereits längerfristig vor. Natürlich müssen sich die Veranstaltungen "vor der eigenen Haustür" personell und organisatorisch sinnvoll in unseren Gesamtjahresplan einordnen, der für 2005 neben dem bereits erwähnten Workshop in Berlin auch eine Teilnahme unsererseits an der Modellbahnmesse vom 18. bis 20. November in Bremen vorsieht.
Vereinsleben mit Höhen und Tiefen
Nach der Beseitigung der erwähnten Hochwasserschäden und dem Ausbau unserer hinteren Kellerräume konnten sich unsere Aktivitäten an den planmäßigen Arbeits- und Basteltagen im letzten Jahr vordergründig auf den weiteren Anlagenbau konzentrieren, wobei 2004 neben der weiteren Komplettierung am "Heumarkt" der Ersatzneubau der "Herrenkrug"-Teile erfolgreich umgesetzt werden konnte. Noch im alten Jahr wurde mit dem Aufbau von zwei neuen Anlagenteilen zum Anschluß der "Sternbrücken"-Module an die bestehende Anlage begonnen. Allerdings gingen die Arbeiten zeitweise recht schleppend voran und wurden dabei oftmals von nur recht wenigen Vereinsfreunden bewerkstelligt. Hier zeigt sich übrigens immer wieder ein Novum: Wird ein neues Anlagenteil begonnen, so ist zunächst beim "Gleise verlegen", beim "Leisten aufnageln" und beim "flächendeckenden Zukleistern" mit Korkplatten eine nahezu ungebremste Arbeitsfreude festzustellen, wobei sich die Modellbauer nicht selten gegenseitig "auf die Füße treten". Dabei wird in Anbetracht der allgemeinen Euphorie oft auch gar nicht daran gedacht, wie die Anlage im Einzelnen später einmal aussehen soll und teilweise recht planlos "drauf los" gebaut. Wenn es jedoch dann an das Einpflastern der Straßen und Gehwege, an die Freiflächengestaltung, an die Errichtung von Gebäuden und an die Ausgestaltung mit entsprechenden Details geht, ebbt die allgemeine Arbeitsfreude erfahrungsgemäß sehr schnell ab und die Feinheiten bleiben dann bei einem relativ kleinen Personenkreis haften. Gleiches gilt auch für die Beseitigung von Transport- und Verschleißschäden sowie für die regelmäßige Pflege des vorhandenen Anlagenbestandes. Hier wären etwas mehr Arbeitsteilung und Zielstrebigkeit bei sparsamstem Materialeinsatz auf jeden Fall wünschenswert.
Dank sagen möchten wir an dieser Stelle noch einmal für die rege Beteiligung an unseren beiden Schwerpunkteinsätzen zur Sicherung des Gothaer Großraumzuges, der sich seit Anfang letzten Jahres offiziell in unserem Vereinsbesitz - aber weiterhin auf dem Gelände einer Firma in Westerhüsen - befindet. Nach der Demontage der Inneneinrichtungen und der Sicherstellung div. beweglicher Teile wurden beide Fahrzeuge noch vor Beginn der feuchtkalten Jahreszeit unter das auf dem Gelände befindliche Schleppdach gezogen. Gegenwärtig sind wir mit verschiedenen Partnern im Gespräch, um die museumsgerechte Wiederherstellung unserer Fahrzeuge im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Angriff zu nehmen. Zu klären ist allerdings noch die Frage, wo und in welcher Form diese Fahrzeuge später einmal der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen. Dabei ist unseres Erachtens im allgemeinen Interesse anzustreben, daß alle technischen Sachzeugen der örtlichen Straßenbahngeschichte künftig an einem Ort für interessierte Besucher zugänglich sind - und zwar unabhängig von den jeweiligen Eigentumsverhältnissen und den individuellen Interessen einzelner Vereine und Rechtsträger. Wir sind hier jederzeit offen für konstruktive Gespräche, sofern sie dem Grundanliegen der Denkmalpflege und Kultur in unserer Stadt dienlich sind.
Natürlich wird jeder Verein nicht zuletzt an seiner Mitgliederentwicklung gemessen, die uns nicht unbedingt zufrieden stellen kann, da einige - vornehmlich altersbedingte - Abgänge in den zurückliegenden Jahren nur zum Teil durch entsprechende Neuaufnahmen wieder kompensiert werden konnten. Dies gibt uns vor allem deswegen zu denken, da wir mit unseren gegenwärtigen Mitgliedsbeiträgen nur etwa zwei Drittel der jährlich anfallenden laufenden Kosten decken können, wobei die Betriebskosten für unser Vereinsobjekt den "Löwenanteil" ausmachen. Hier sind übrigens noch keine Kosten für den Einkauf von Modellbahnmaterialien und Werkzeugen, für die Vorfinanzierung von Souvenirartikeln, für die Durchführung von Transporten bei div. Veranstaltungen und dgl. enthalten. Nach der letzten Beitragsanpassung im Jahre 2002 besteht an dieser Stelle für uns ein akuter Handlungsbedarf. Ferner müssen wir neben Maßnahmen der allgemeinen Kostenreduzierung auch eine gezielte Mitgliederwerbung auf jeden Fall forcieren. Wir sind jedoch optimistisch, daß wir auch diese Hürde gemeinsam nehmen werden. Für die weitere Vereinsarbeit wünschen wir uns an dieser Stelle viel Erfolg, Gesundheit und Schaffenskraft.
Terminvorschau 2005
07.04. 10.04. 17. AHN-Tagung in Bremen
08.04. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
01.05. Magdeburger Brückenfest mit Präsentation des Sternbrückenmodells
29.04. 01.05. Magdeburger Modellbautage
03.06. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde / am 1. Freitag
10.06. - 12.06. Modellstraßenbahn-Workshop in Berlin (voraussichtlich)
20.06. - 25.06. Ausstellung des Kultur- und Heimatvereins im Florapark
01.07. - 03.07 Sachsen-Anhalt-Tag in Magdeburg mit Altstadtfest und Festmeile
12.08. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
26.08. 28.08. Dreitägige Vereinsfahrt nach Prag
03.09. - 04.09. Schuppentag im Eisenbahnmuseum Handelshafen
08.09. - 11.09. "Magdeburg gesammelt" / Vereinstage im Messegelände
07.10. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde / am 1. Freitag
14.09. 16.10. 3. Große Modellbahnausstellung in Magdeburg
18.11. - 20.11. Teilnahme an der Modellbaumesse in Bremen
09.12. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
ohne Angabe: Tagesexkursionen nach Vereinbarung (z. B. Strausberg, Nordhausen)
Vereinsabende 2005
Unsere Vereinsabende finden bis auf weiteres in der Regel jeweils am 1. oder 2. Freitag in den Monaten Februar, April, Juni, August, Oktober und Dezember ab 17.30 Uhr in der Gaststätte Krumme Lanke (Nähe Hasselbachplatz) statt. Nächster Vereinsabend am 08. April 2005.
Arbeitstage im Hafen
Unsere Arbeitstage im Hafen finden regelmäßig Montags ab 16.30 Uhr und Sonnabends ab 14.00 Uhr statt. (Vorgesehene Arbeiten: Um- und Ausbau unserer Kellerräume; Komplettierung der Sternbrücken-Module und Werterhaltung an den vorhandenen Modell-Anlagenteilen).
Ansprechpartner:
- Michael Menz Tel.: 0391/ 73 14 094 oder 0171/ 622 52 85
- Klaus Eimer Tel.: 0391/ 25 42 147
- Christoph Rudhard Tel.: 0511/ 286 2065
- Marc Beindorf Tel.: 0175/ 751 8004Das Infoblatt gibt der Vorstand der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. heraus. Das nächste Infoblatt erscheint zum 10. Dezember 2004.
Textbeiträge: Christoph Rudhard / Marc Beindorf
Druck und Gestaltung: Michael Menz
Onlineversion: Andreas Kanter