Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.
Postfach 3611 – 39011 Magdeburg Nr. 2 / 2008 Redaktionsschluß: 1.2.2008Bericht des Vorstand zur Jahresmitgliederversammlung 2008
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Dreischienengleis in Oberschlesien
Die Themen
- Auf der „Leipziger“ werden Bäume gefällt
- Grüße zum Jahreswechsel
Mit Ausnahme des relativ bescheidenen Anschlussbetriebes in Freital-Deuben, zu dem - wie beschrieben - auch ein kurzes Dreischienengleis gehörte, kam es dazu allerdings später nie. Etliche, eigens für einen geplanten Eisenbahngüterverkehr errichtete Dreischienengleise, wie beispielsweise in Bühlau oder entlang der gesamten Dresdener Straße in Freital, wurden so später wieder zurück gebaut, ohne jemals in Betrieb gegangen zu sein. Auch wurden mit Ausnahme der bekannten Lockwitztalbahn und der Freitaler Güterstraßenbahn bereits lange vor dem zweiten Weltkrieg alle noch vorhandenen Meterspurstrecken auf das städtische Maß von 1.450 mm gebracht, so zwischen Mickten und Radebeul oder zwischen Laubegast, Leuben, Niedersedlitz und Kleinzschachwitz.
Meist war die Errichtung benachbarter Netze in unterschiedlicher Spurweite jedoch dem Konkurrenzdenken der beteiligten Verkehrsunternehmen geschuldet. Klassische Beispiele dafür gab es einst an Rhein und Ruhr, im Bergischen Land oder auch im oberschlesischen Industriegebiet rund um Katowice (Kattowitz / Polen), wo auch heute noch ein sehr ausgedehntes und dicht befahrenes Straßenbahnnetz – inzwischen allerdings nur noch in der Normalspur von 1.435 mm - anzutreffen ist. Unser heutiges Titelfoto entstand im letzten Jahr im polnischen Chorzow (früher Königshütte / zwischen Kattowitz und Beuthen / Bytom gelegen) auf einer Zuführungsstrecke zu einem inzwischen still gelegten Betriebshof. Straßenseitenlage, grüne Gittermaste und Bogenausleger vermitteln dabei das typische Flair einer heute fast schon vergessenen Straßenbahnepoche. Entsprechende Gleismaterialien gibt es für den Modellbauer u. a. bei TILLIG; passende Maste und Bogenausleger dazu liefert u. a. SOMMERFELD ... und vielleicht finde ich ja noch ein paar Mitstreiter, denen der Betrieb mit zwei unterschiedlichen Spurweiten genau so viel Freude macht, wie mir. Es geht übrigens im Modell auch in der Epoche V, wie Essen oder Stuttgart eindeutig beweisen. Freunde von Vierschienengleisen finden dagegen auf der Krefelder Rheinstraße ein entsprechendes Vorbild. Text und Foto: Christoph Rudhard.
Auf der „Leipziger“ werden Bäume gefällt
Wussten Sie übrigens, dass ein wichtiges Teilstück der sog. „Zweiten Nord-Süd-Verbindung“ der Magdeburger Straßenbahn in wenigen Jahren seinen 125. Geburtstag feiert? Bereits 1886 zuckelten erstmals Pferdebahnen vom sog. „Abzweig Sonne“ über die Leipziger Straße bis zum Südfriedhof. Später bis zur Krankenanstalt Sudenburg (Universitätsklinikum) verlängert, erreichte schließlich die „Elektrische“ 1931 den heutigen Endpunkt an der Gartenstadt Reform (Leipziger Chaussee) und ein Weiterbau in Richtung Flugplatz war bereits wiederholt im Gespräch. 1963 lagen auf dem weiterführenden Grünstreifen in Richtung Süden bereits schon einmal Schienen. Sie hatten allerdings (noch) nichts mit einer – in den nächsten Jahren nun endlich auch definitiv geplanten - Streckenverlängerung zu tun, sondern vielmehr etwas mit der ersten Streckensanierung in der sog. „Magdeburger Bauweise“ (durchgehende Betonplatte mit aufgeschraubten Schienen und eingeplastertem Gleisbereich), die sich seinerzeit von der Ecke Halberstädter Straße bis zum Endpunkt über die gesamte Länge der „Leipziger“ erstreckte. Schwere Oberbauschäden und mangelnde Entwässerung führten bereits wenige Jahre später zum Rückbau dieser Konstruktion, wobei die Betonplatte jedoch zunächst im Untergrund verblieb. Rahmengleis mit Abdeckplatten, Großverbundplatten und schließlich Anfang der 80er (endlich) ein funktionstüchtiges Querschwellengleis sollten folgen und machten die wichtige Streckenachse der „3“ und „9“ mehr als einmal zur Großbaustelle. Inzwischen sind durchgehende Betonplatten und aufgesetzte Rahmengleise im Straßenbahngleisbau wieder „in“ und nach ca. 25 Jahren Unterbrechung soll nun ab Sommer 2008 auf der „Leipziger“ wieder einmal gebaut werden – zunächst zwischen Fermersleber Weg und Brenneckestraße. Welche Oberbauform dort zum Einsatz kommen soll, war der Tagespresse allerdings noch nicht zu entnehmen. Nur soviel: Es wird einen abgetrennten Gleisbereich, neue Haltestellenanlagen und div. neue Fußgängerampeln geben. Straßenfahrbahnen, Fuß- und Radwege werden neu gestaltet. Ca. 20 Bäume müssen fallen und sollen durch vsl. 23 neue Großbäume ersetzt werden; bewilligter Kostenrahmen: 4,47 Millionen Euro. Interessant an dieser Stelle: Offiziell laufen die Maßnahmen als sog. „Baulos 3 / Bauabschnitt 2a“ der sog. „Zweiten Nord-Süd-Verbindung“, die bis zum Jahre 2019 mit einem Wertumfang von ca. 125 Millionen Euro bei 95 % Förderung durch Bund und Land realisiert werden soll. Bleibt zum Schluss die Frage: Neubaustrecke ? Beschleunigungsmaßnahmen? … oder einfach nur Streckensanierung nach den heutigen Regeln der Technik, da ein 25 Jahre altes Gleis bekanntlich auch irgendwann einmal ersetzt werden muss?
Grüße zum Jahreswechsel
Auch im Dezember 2007 übermittelten uns wieder zahlreiche Vereinen, Betriebe, Einrichtungen sowie uns nahestehende Freunde die besten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr:
- Freunde der Augsburger Straßenbahn e. V.
- Freunde der Bremer Straßenbahn e. V.
- AG Nahverkehr Dortmund – Klaus Hufenbach
- Freunde der Freiburger Straßenbahn e. V.
- Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e. V.
- Historische Nahverkehrsmittel Leipzig e. V.
- Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn – Wolfgang Klemm
- Traditionsverein der Plauener Straßenbahn e. V.
- Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V.
- Verband der Eisenbahnfreunde Österreichs – Gruppe Straßenbahn / Wien
- Freunde des Nahverkehrs Zwickau e. V.
Glückwünsche zum Geburtstag
Am 29. Februar begeht unser Vereinsfreund Willi Beyer seinen Geburtstag. Wir gratulieren ihm auf diesem Wege recht herzlich und wünschen alles Gute, vor allem Gesundheit.
Terminvorschau 2008
- 11.04. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
- 25./27.04. Vereins-Exkursion nach Prag
- 15./18.05. AHN-Tagung im Raum Hamburg / Kiel
- 24./25.05. Modellstraßenbahn-Workshop in Schwerin *)
- 24./25.05. Historisches Eisenbahnfest im Magdeburger Handelshafen
- 13.06. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
- 08.08. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
- 13./14.09. Historisches Eisenbahnfest im Magdeburger Handelshafen *)
- 02./05.10. „Modell & Hobby“ Leipzig
- 10.10. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
- 05./07.12. Magdeburger Modellbahnausstellung / vsl. Termin *)
- 12.12. Vereinsabend der Magdeburger Straßenbahnfreunde
*) mit geplanter Teilnahme der Magdeburger Straßenbahnfreunde
Arbeitstage im Hafen
Unsere Arbeitstage im Hafen finden regelmäßig Montags ab 16.30 Uhr und Sonnabends ab 14.00 Uhr statt. (Vorgesehene Arbeiten: Komplettierung und Werterhaltung an den vorhandenen Modell-Anlagenteilen – hier Anlagenteile „Planckstraße“ und „Steubenallee“).
Ansprechpartner:
- Michael Menz Tel.: 0391/ 73 14 094 oder 0171/ 622 52 85
- Klaus Eimer Tel.: 0391/ 25 42 147
- Christoph Rudhard Tel.: 0511/ 286 2065
Das Infoblatt gibt der Vorstand der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. heraus.
Das nächste Infoblatt erscheint zur Mitgliederversammlung am 11.04.2008.Textbeiträge: Christoph Rudhard / Jürgen Puchert
Druck und Gestaltung : Michael Menz
Webgestaltung: Andreas Kanter