Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V. |
Ausgabe Nr. 02/2017 • www.msf-ev.de — NGT8D in Diesdorf • Foto: Jürgen Puchert Mit welcher Bahn nach Diesdorf? Als Jürgen Puchert im Januar 2016 den NGT 1335 in der Gleisschleife Diesdorf ablichtete, war dies zugleich der erste und bisher einzige Winter, der die SL 1 planmäßig an diesen Endpunkt im Westen der Stadt führte. Immerhin 67 Jahre lang (von 1926 bis 1993) hatten die Diesdorfer als Stammlinie nur ihre „3“ gekannt, bis sie sich schließlich mit der ersten Liniennetzreform nach der Wende ab Mai 1993 an die „6“ gewöhnen mussten. Auch dieser Zustand währte immerhin über 22 Jahre, bis schließlich im Sommer 2015 das Liniennetz erneut total „umgekrempelt“ wurde. Eine „4“ zum Herrenkrug, eine „6“ nach Cracau und eine „1“ nach Diesdorf, das alles musste man erst einmal verstehen und inhaltlich verarbeiten, wobei viele Elbestädter bis zum heutigen Tage noch nicht so recht wissen, wo es denn eigentlich lang geht. Begründet wurde dies von offizieller Seite mit den Einschränkungen durch die Tunnelbaumaßnahme unter dem Hauptbahnhof, wobei dieses neue Netz eigentlich bis zum geplanten Abschluss dieser Großbaustelle im Jahre 2019 Bestand haben sollte. Noch bis vor etwa einem Jahr wurde in den Medien immer wieder gebetsmühlenartig erklärt, dass es während der gesamten Bauzeit bis auf einige wenige Totalsperrungen von maximal ein bis zwei Wochen einen durchgehenden eingleisigen Straßenbahnbetrieb mit zwei verbleibenden Tageslinien unter den Bahnhofsbrücken geben sollte. Nach offizieller Darstellung waren es vornehmlich Planungsfehler bei der Dimensionierung der Großbohrpfähle und ein damit verbundener Bauverzug, der den Magdeburgern ab März 2015 erstmals eine mehrmonatige Totalsperrung für den Straßenbahnverkehr in den Westteil der Stadt bescherte, die sich bis zum September letzten Jahres hinziehen solltet. Dies hatte zur Folge, dass der Bau des Gleisvierecks nur in einzelnen Etappen in Angriff genommen werden konnte. Seit wenigen Tagen vor Weihnachten ist hier nun der Weichenkopf auf der Ostseite der Kreuzung an der Reihe, womit ersatzweise die „1“ jetzt wieder über den Westring nach Sudenburg verkehrt. Im Umkehrschluss bekamen dafür die Diesdorfer ihre langjährige „3“ wieder, was jedoch nicht unbedingt die freudige Erinnerung an die „guten alten Zeiten“ geweckt hat. Eine „3“ von Diesdorf zur Alten Neustadt (bis 1945) oder zur Leipziger Chaussee – das war einmal. Stattdessen dürfen die Diesdorfer jetzt im Bereich Damaschkeplatz umsteigen, wenn sie in Richtung Innenstadt wollen. Die nächste Totalsperrung unter den Bahnhofsbrücken ist für April 2017 bereits angekündigt, dieses Mal gleich für ca. anderthalb Jahre bis zum Ende 2018. Dies bedeutet, dass das neue Gleisviereck Südring zumindest für die Relation vom Hasselbachplatz in Richtung Südring bis Ende März in beiden Richtungen fertiggestellt sein muss, woran zurzeit mit Hochdruck gearbeitet wird. Eine Baustellenlinie 41, wie zuletzt im vergangenen Sommerhalbjahr, soll es nach offiziellen Verlautbarungen aus der MVB-Chefetage dann allerdings nicht wieder geben, um den Fahrgästen in Richtung Diesdorf, Stadtfeld und Olvenstedt bei der nächsten Totalsperrung zumindest weitgehend direkte und umsteigefreie Fahrbeziehungen anbieten zu können. Mal sehen, welche Bahn dann demnächst nach Diesdorf fahren wird. Neue Straßenbahnmodelle Somit sind durchaus auch Städtevarianten, wie z. B. Halberstadt oder Naumburg relativ problemlos umzusetzen. Weiterhin sind als Straßenbahnmodelle bei der Firma Halling demnächst der „URBOS“ vom spanischen Hersteller CAF, der Triebwagen 601 als Prototyp-Stadtbahnwagen der Üstra Hannover sowie der „Flexity“ Wien erhältlich. Auch die Fa. Hamann hat sich inzwischen wieder zurück gemeldet und bietet neben dem bekannten westdeutschen Aufbauwagen mit verschiedenen Bedruckungsvarianten auch diverse Gütertransport- und Turmloren sowie nicht zuletzt eine Reihe von Trambahn-Dampfloks (sog. Kasten-Dampfloks) an. Nähere Info´s dazu gibt es unter http://www.hamann-modellartikel.eu/ Sind „Gigaliner“ eine dauerhafte Alternative? Auch Magdeburg griff diese Idee schließlich 2009 mit der Übernahme teilmodernisierter B6A2 aus Berlin auf, um seine noch immer benötigten Tatra-Großzüge schrittweise ersetzen zu können. Insidern fiel dabei schon seit längerer Zeit auf, dass mit dem Bw. 2203 einer der insgesamt 11 Beiwagen dieser Serie inzwischen bereits fehlt. Da die sogenanten „Gigaliner“ in der Regel als fest gekuppelte Stammzüge verkehren, war es nicht zu übersehen, dass der zugehörige Führungstriebwagen 1311 immer wieder mit wechselnden Beiwagen zum Einsatz kam. Seit Anfang Januar wurde dieser Triebwagen nun auch bereits mehrfach als Solowagen beobachtet, wobei die frei hängende Beiwagenkupplung mit einem gelben Warndreieck ausgerüstet wurde. Beitragszahlungen Termine 2017
Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Walbecker Straße 54 Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Ansprechpartner:
Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig). Layout und Druck des Vereinsblattes:
Michael Menz |