Informationen der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.

Ausgabe Nr. 02/2018   •   www.msf-ev.de   •   Tatra-Großzug in Diesdorf

Wenn´s Lichtmess stürmt und schneit
Sagt Euch (sagt Ihnen) liebe Leser eigentlich der Begriff „Lichtmess“ etwas? Die vollständige Bezeichnung lautet dafür „Mariä Lichtmess“, womit nach dem katholischen Kalender der 2. Februar gemeint ist. In früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten im Brauchtum unseres Volkes noch weit verbreitet, wird dieser Tag in Glinde bei Schönebeck noch heute in jedem Jahr mit einem großen Festumzug begangen, bei dem zum Abschluss eine symbolische Wintersonne auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, um die bösen Geister zu vertreiben, damit sich der Frühling endlich seinen Weg bahnen kann.
Der sog. „Träger der Sonne“, in Glinde eine auserwählte „Amtsperson“, ist übrigens der Vater von meinem Kollegen Maik, mit dem ich in Braunschweig das Büro teile. Maik selbst ist allerdings ein passionierter Karnevals-Aktivist und in der Löwenstadt für die Betreuung der kleinen Funkengarde zuständig, so dass ihm meistens keine Zeit bleibt, um seine Eltern zu besuchen, wenn wie immer am ersten Februarsonntag, in seinem Heimatdorf das große Spektakel beginnt, das alljährlich tausende Besucher in seinen Bann zieht. Auch die närrische Jahreszeit ist ohne Frage für die Akteure mit viel Zeit und Stress verbunden.
Die historischen Wurzeln der „Lichtmess“ liegen vor allem darin begründet, dass der Monat Februar der Vorfrühlingsmonat ist, wobei die Wetterlage in den ersten Februartagen nach den Erfahrungen unserer Vorväter darüber Aufschluss gibt, wie sich das Wetter in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird. „Wenn´s Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit“ oder „Mariä Lichtmess hell und klar, dauert der Winter noch ein Jahr“ sind uns in diesem Zusammenhang als altbekannte Bauernregeln überliefert.
In diesem Jahr war der 2. Februar zwar relativ hell und klar, aber nicht unbedingt gerade freundlich und vorfrühlingshaft. Ob also der Februar noch einmal richtig knackig wird oder ob wir in diesem Jahr vielleicht wieder einmal ein sehr zeitiges Frühjahr bekommen, bleibt also abzuwarten.
Trotzdem wollen wir in unserer aktuellen Ausgabe noch einmal ein Winterbild nachschieben, welches, inzwischen schon einige Jahr alt, eine Tatra-Großzuggarnitur auf der SL 6 in der Gleisschleife Diesdorf zeigt und uns freundlicherweise von Familie Eimer aus dem Fundus von Petra Gürtler zur Verfügung gestellt wurde. Die beiden Triebwagen 1274II (vorn) und 1208II (Mitte) waren beide sog. Zweitbesetzungen, die bei der Modernisierung in den 90er Jahren aus den ehemaligen Triebwagen 1189 und 1037 hervorgegangen waren, um die bereits frühzeitig frei gewordenen Betriebsnummern 1274 (ab 1993 Fahrschulwagen) und 1208 (ab 1979 Schienenschleifwagen) erneut zu besetzen.
Tw. 1208II (ex 1037 / Baujahr 1970) war bis zu seiner Außerdienststellung der am längsten im Liniendienst eingesetzte Magdeburger Tatratriebwagen, der auch durch seine abweichende Farbgebung in durchgehendem dunkelgrün mit rotem Zierstreifen ohne das sonst übliche hellgraue Fensterband optisch auffiel. Diese durchgehende grüne Lackierung war dabei einer früheren Vollwerbung für die Lotto-Toto GmbH geschuldet, die dieser Wagen jedoch schon einige Jahre zuvor wieder verloren hatte. (CR)

Neue DVD Angebote
Unter dem Titel „Die Straßenbahnen Ostdeutschlands - Der Süden von Leipzig bis Plauen“ wird in einem neuen DVD-Film ein Überblick über die Straßenbahnen gegeben, die sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR befanden bzw. zum Teil auch heute noch befinden. Dabei werden jeweilige Besonderheiten herausgestellt, die mit Animationen und Karten einen Gesamteindruck der hier vorgestellten Straßenbahnbetriebe vermitteln. Ihr Ausbau wird auch heute vielerorts wieder mit innovativen Ideen vorangetrieben. Nachdem dazu bereits ein erster Film entstanden war, geht es im zweiten Teil um die Straßenbahnbetriebe in Leipzig, Mühlhausen, Döbeln, Eisenach, Gotha, Erfurt, Jena, Naumburg, Dresden, Bad Schandau, Gera, Zwickau, Chemnitz, Hohenstein-Ernstthal, Görlitz, und Plauen.
Laufzeit: 63 min / Bestellnummer: 9282 / Normalpreis: 19,95 EUR / Aktueller Vorzugspreis: 17,95 EUR. Bestellungen bitte möglichst kurzfristig an Jürgen Puchert oder an Jens Winnig Braunschweig, da der Vorzugspreis nur bis Ende Februar gilt. (CR)

Jaecki Schwarz traf Straßenbahn
In den 60er Jahren kam es häufig vor, dass Arbeitswagen in ihren Betriebspausen für längere Zeit auf dem Alten Markt abgestellt wurden. Auch mein Schulfreund Bernd hatte mich etwa 1968 einmal an dieser Stelle vor einem solchen Wagen abgelichtet - nur schade, dass ich dieses Bild heute leider nicht mehr finden kann. Dass ausgerechnet auch der bekannte Schauspieler Jaecki Schwarz ein solches Motiv für ein Erinnerungsfoto wählte, ist unter den gegebenen Umständen ohne Frage eine nicht alltägliche Überraschung. War er vielleicht auch selbst ein Straßenbahnfan?

Bekannt wurde Jaecki Schwarz 1968 durch den DEFA-Spielfilm „Ich war neunzehn“ unter der Regie von Konrad Wolf und war in dieser Zeit auch längere Zeit als Schauspieler am Magdeburger Theater tätig. Zwischen 1996 und 2013 stand Jaecki Schwarz zuletzt 17 Jahre lang als „Kommissar Schmücke“ gemeinsam mit Wolfgang Winkler (alias „Kommissar Schneider“) für den ARD-„Polizeiruf 110“ vor der Kamera, wobei insgesamt sage und schreibe 50 Folgen über den Sender gingen.
Bei dem abgebildeten Triebwagen handelt es sich um den Atw. 712(II) ex Tw. 16(III) / Umbau Dessau 1927, der bis 1975 im Einsatz war. Quelle: Unbekannt via facebook (CR).

Grüße zum Jahreswechsel

Auch im Dezember 2017 übermittelten uns wieder zahlreiche Vereine, Unternehmen und Einrichtungen sowie uns nahe stehende Freunde die besten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr, wofür wir auf diesem Weg nochmals herzlichen Dank sagen möchten. (CR)


Beitragszahlungen
An dieser Stelle nochmals der Hinweis, dass auch für das Jahr 2018 die folgenden Beitragssätze für unsere Mitglieder gelten:
Vollzahler (Berufstätige, Arbeitssuchende)  96,00 € im Jahr (monatlich 8,00 €)
Halbzahler (Rentner, Schüler, AZUBI´s) 48,00 € im Jahr (monatlich 4,00 €).

Bitte den Mitgliedsbeitrag bis zum 31.03.2018 auf unser Vereinskonto überweisen. Bargeldzahlungen sind ausgeschlossen. Ratenzahlungen (z. Bsp. halb- oder vierteljährlich) sind grundsätzlich möglich, aber bitte zuvor mit dem Vorstand abzustimmen.

Bankverbindung: Sparda-Bank Berlin eG
IBAN: DE89 1209 6597 0008 0966 94
BIC: GENODEF1S10
Verwendungszweck: Mitgliedsbeitrag 2018

Termine 2018

13.04. Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
02./03.06. Familienfest Eisenbahnfreunde
09./10.06. Kleine Bahn / ganz Groß Dresden
15.06. Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss (Terminänderung)
27./29.07. Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm Dänemark
10.08. Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
05.10 . Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss (Terminänderung)
12/14.10. Magdeburger Modellbahnausstellung
14.12. Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss (optional)
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Fett - Veranstaltungen mit vsl. Teilnahme der Magdeburger Straßenbahnfreunde.


Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Walbecker Straße 54

Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Änderungen bei Veranstaltungen sowie an Feiertagswochenenden sind vorbehalten.

Ansprechpartner:

  • Michael Menz Tel.: 0391/ 731 58 81 oder 0171/ 622 52 85
  • Michael Götze Tel.: 0152/ 025 80 649
  • Marco Dankel Tel.: 0151/ 424 30 567

Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.

Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig).
Textbeiträge: Christoph Rudhard (CR)
Layout und Druck des Vereinsblattes: Michael Menz
Layout der Internetseiten: Andreas Kanter