Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.

Ausgabe Nr. 04/2017   •   www.msf-ev.de   —   Bw. 260 als Wartehalle an der Fähre Westerhüsen   •   Foto: Adolf Hawighorst

Puppenstuben und rätselhafte Arbeitstriebwagen
Ist es dankbar, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit ausgemusterte Beiwagen zu Arbeitstriebwagen (Atw.) umgebaut bzw. zumindest deren Wagenkästen für den Neuaufbau kriegsbeschädigter oder anderweitig nicht mehr gebrauchsfähiger Atw. wieder verwendet worden sind? Zugegeben, diese Frage scheint zunächst sehr weit hergeholt zu sein, zumal sich in der einschlägigen Magdeburger Straßenbahnliteratur dazu nirgendwo ein entsprechender Hinweis findet – oder etwa doch?

Das interessante Foto, dass uns freundlicherweise unser Leser Adolf Hawighorst aus Dessau übermittelte und den ehemaligen Beiwagen 260 (II) in einem schon recht ramponierten Zustand ohne Fensterscheiben an seinem letzten Einsatzort als Warte­halle an der Westerhüsener Gierfähre zeigt, ist uns Anlass, noch einmal das Titelthema unserer Ausgabe 02/2009 aufzugreifen. Doch was hat eigentlich das eine mit dem anderen zu tun? Begeben wir uns an dieser Stelle zunächst auf eine nicht alltägliche Zeitreise.

Unter der Überschrift „Die letzte Fahrt einer Puppenstube“ hatten wir seiner Zeit schon einmal über die Beiwagenserie 260 (II)/ 261 (III) bis 264 (III) sowie über die recht spektakuläre Überführung des letzten Vertreters dieser Serie im Jahre 1960 an das Ostufer der Elbe berichtet, was sich auch als kurze Bildsequenz in der bekannten Doku-Reihe „Magdeburg zur Schmalfilmzeit“ wiederfindet. Wie überall nachzulesen ist, baute die Magdeburger Straßenbahn bekanntlich 1922 insgesamt fünf ihrer sogenannten „Schnellläufer“ (Serie 1 bis 13 / hier: Tw. 3, 6, 7, 10 und 11) zu geschlossenen Triebwagen um, die bereits 1927 einen weiteren Umbau zu Beiwagen erfuhren.

Zunächst als Bw. 346 (II) bis 350 (II) bezeichnet, erhielten diese scherzhaft als „Puppenstuben“ bezeichneten Wagen im Jahre 1928 die Betriebsnummern 260 (II) sowie 261 (III) bis 264 (III). Die Aussage, dass es insgesamt nur fünf Wagen gewesen sind, die zunächst 1922 geschlossene Plattformen erhielten, muss allerdings in Anbetracht der Eröffnungsbilanz zur Währungs­umstellung 1924 (Einführung der sog. Rentenmark) in Frage gestellt werden, die sich als Abschrift auch im Nachlass unseres verstorbenen Straßenbahnfreundes Harald Jungbär wiederfand. Hier heißt es bezogen auf die sog. „Schnellläufer“-Serie 1 bis 13:
• 4 Triebwagen / Restbuchwert je 4.370,- Mark
• 2 Triebwagen / Restbuchwert je 6.515,- Mark (1922 neue Motoren)
• 7 Triebwagen / Restbuchwert je 5.330,- Mark (1922 neue Motoren und Perrons umgebaut).

Wenn auch der Hinweis „Perrons umgebaut“ nicht eindeutig zu definieren ist, so kann dennoch angenommen werden, dass alle sieben Wagen geschlossene Perrons erhielten – und nicht nur fünf Wagen, wie bisher in der Literatur immer wieder angegeben. Ansonsten wäre in dieser Übersicht wohl eine weitere Differenzierung vorgenommen worden. Da möglicherweise zwei dieser Wagen bereits 1927/28 zum Umbau nach Dessau gegangen sind, deren ursprüngliche Betriebsnummern später nicht mehr feststellbar waren, verliert sich hier leider die Spur im Dunkel der Geschichte. Geht man von diversen uns vorliegenden Quellen aus, so sollten wohl auch die übrigen fünf geschlossenen Wagen zum Umbau nach Dessau verbracht werden, um sie dort für einen weiteren Einsatzzeitraum zu ertüchtigen.

Da in Zeiten einer wirtschaftlichen Hochkonjunktur (1927) wohl niemand ein Interesse daran hatte, mit diesen Wagen eine zusätzliche Splittergattung zu schaffen, die absolut nicht in das Bild der Modernisierung der „goldenen 20er Jahre“ passte, muss davon ausgegangen werden, dass dieser überraschende Umbau zu Beiwagen offensichtlich der Deutschen Theaterausstellung geschuldet war. Mit anderen Worten: Man wollte diese Fahrzeuge noch für einen begrenzten Zeitraum als (Behelfs-) Beiwagen für den Sonderverkehr weiterverwenden, um sie dann nach Abschluss der Theaterausstellung zum Umbau nach Dessau zu versenden. Dass es dazu dann jedoch nicht mehr kam, ist offensichtlich der Tatsache geschuldet, dass man 1929 bereits über eine ausreichende Zahl an Neu- und Umbaufahrzeugen verfügte und andererseits die aufkommende Weltwirtschaftskrise bereits überall deutlich zu spüren war. Somit verblieben diese Wagen überwiegend bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg im Einsatzbestand, wo sie in erster Linie als Verstärkungsreserve vorgehalten wurden.

Am 17.04.1945 traf es zunächst den Bw. 264 (III) in der Schönebecker Straße, den man dort offensichtlich gemeinsam mit dem Atw. 502 (II) und dem Bw. 303 (II) als Panzersperre vor den heran rückenden amerikanischen Truppen aufgestellt hatte. Das gleiche Schicksal ereilte am gleichen Tage auch den gerade erst hauptuntersuchten Tw. 85 (II) am Askanischen Platz. Für die Magdeburger Straßenbahn waren dies zugleich die letzten Verluste im Wagenpark, die sie aufgrund unmittelbarer Kriegseinwirkungen hinnehmen musste. Allerdings ist hier im Einzelfall nicht mehr exakt nachvollziehbar, ob diese Fahrzeuge dabei total zerstört oder möglicherweise nur schwer beschädigt und deshalb als Kriegsverluste abgeschrieben worden sind.
Laut MVB-Chronik von 1977 war Bw. 264 (III) überhaupt kein Kriegsverlust und wurde stattdessen 1946 zu einem Arbeits­beiwagen umgebaut.
Bereits 1948 schieden lt. Klaus Günther auch die Wagen 261 (III) bis 263 (III) aus dem Bestand aus, um sie zu Arbeitsbeiwagen umzubauen; (lt. MVB-Chronik 1977 bzw. Straßenbahn-Archiv teilweise bereits 1946/47 und hier als Gütertransportloren ausgewiesen). Diese Aussagen sind nicht nur äußerst widersprüchlich. Hier muss vor allem die Frage gestellt werden, was den Verkehrsbetrieb dazu veranlasste, in dieser unmittelbaren Nachkriegszeit in Anbetracht heute kaum noch vorstellbarer Kriegsschäden, gleich mehrere (sicherlich zum Teil durchaus noch brauchbare) Beiwagen einfach auszumustern, um sie zu Gütertransportloren (o. dgl.) umzubauen, wo doch überall akuter Wagenmangel herrschte und an größere Neubeschaffungen zunächst überhaupt nicht zu denken war. Und nicht zuletzt: Was wurde eigentlich aus den Wagenkästen? Hier denkt sicherlich jeder zunächst an Verschrottung oder an einen Verkauf an Dritte (z. B. als Gartenlaube, Geräteschuppen, Hühnerstall oder dergleichen), was ja in früheren Jahrzehnten gängige Praxis war.

Ich habe persönlich eine ganz andere Theorie: Wer dem folgen möchte, der schaue bitte einmal im Straßenbahn-Archiv Bd. 7 (Transpress) auf der Seite 59 nach. Hier befindet sich ein Foto von dem damaligen Magdeburger Weichenschlosserwagen 514 (später 714) mit nachträglich geschlossenen Plattformen, der eine frappierende Ähnlichkeit zu den sog. „Puppenstuben“ bzw. zu der ersten Umbauserie von 1922 aufweist. Auch ein Gruppenfoto von MVB-Mitarbeitern anlässlich eines 40-jährigen Dienstjubiläums vor dem damaligen Atw. 520 auf dem Hasselbachplatz zeigt einen baugleichen Wagen. Sofern mich meine Kindheitserinnerungen nicht trügen, so sahen auch die damaligen Atw. 710 und 711 (erste Besetzung) genauso aus. Da auf den zahlreichen Fotos aus der Zeit vor 1945 (z. B. aus der bekannten Fotoserie von 1941) nirgendwo ein solcher nachträglich geschlossener Atw. zu finden ist, muss dieser Umbau offensichtlich unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg in eigener Werkstatt erfolgt sein. Vielleicht haben ja unsere Leser dazu einen brauchbaren Hinweis.

Die 13. „Erlebnis Modellbahn“ in Dresden
Vom 17. bis zum 19. Februar waren wir mit unserer Anlage als Aussteller auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung auf dem Gelände der Neuen Messe in Dresden vertreten.
Bereits am Donnerstag reisten wir an und bauten unsere Module auf. Bei der Probefahrt zeigte sich, dass irgendetwas nicht so wollte, wie wir. Also begaben wir uns auf Fehlersuche nach einem Wackelkontakt, welchen wir nach gut 2 Stunden dann auch endlich fanden und geschickt überbrückten. Wir mussten einsehen, nicht jeder Schaden lässt sich vor Ort beheben. Danach lief es jedoch alles bestens.


13. Erlebnis Modellbahn
Bild: Dampflokomotive – Modell der Baureihe 56 mit Echtdampf – auf der 13. „Erlebnis Modellbahn“ in Dresden – Link: http://www.mec-pirna.de/Erlebnis2017.htm


Somit konnten sich am Freitag um Zehn die Tore öffnen und an allen drei Ausstellungstagen fanden 17.000 Besucher den Weg auf das alte Schlachthofgelände in der Elbschleife beim Ostragehege. Wir präsentierten dort die Strecke zum Neustädter See, das Depot in Neustadt, die Schleife Neue Neustadt/Zoo, die Module mit der Zollbrücke und der Anna-Ebert-Brücke sowie die Stadthallenschleife. Etlichen Besuchern sah man es im Gesicht an: Sie überlegten wo die Motive in ihrer Heimatstadt wiederzufinden seien. Unserer dezenter Hinweis es gäbe auch ein Magdeburg-Neustadt, klärte es dann auf. Zur Verwunderung vieler stellte sich heraus, es gab den kleinen Hechtwagen nicht nur im Elbflorenz sondern auch etwas weiter die Elbe abwärts. Wenngleich es noch weitere Modellanlagen gab, auf denen Straßenbahnen unterwegs waren, zum Beispiel die frühere Tram in Meissen, so konnten wir doch als Einzige „Elektrische“ pur zeigen und damit beweisen, es sind nicht immer zwei Puffer für ein schönes Motiv nötig.
Nach den drei tollen Tagen bauten wir abends wieder ab und fuhren am darauffolgenden Tag wieder Heim. Wir möchten allen Mitgliedern danken, die uns an den Tagen unterstützt haben. (MG)

Neue Fahrzeuge: MVB präsentiert Fahrschulwagen und Schienenschleifzug
Die MVB investiert in ihre Fahrzeugflotte. Zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen neuer Straßenbahnfahrer wurde in Eigenregie ein modernisierter Tatrawagen zum neuen Fahrschulwagen 701 (VI) umgebaut. Außerdem wurde ein neuer Schienenschleifzug 703 (VI)+704 (VIII) zur Wartung der Infrastruktur beschafft. Beide Garnituren wurden Ende Februar 2017 im Rahmen einer Präsentation erstmals der Presse vorgestellt. Alle drei Fahrzeuge, der Fahrschulwagen sowie der Schienenschleifzug, sind modernisierte und umgebaute Straßenbahnen der Bauart Tatra T6A2, die ursprünglich in Berlin unter den Betriebsnummern 5168, 5112 und 5151 im Fahrgasteinsatz waren.
Der neue Fahrschulwagen hat ähnliche Fahreigenschaften wie unsere Niederflurbahnen, welche die die MVB im Linienverkehr einsetzen. Angehende Straßenbahnfahrer erlernen so besser und effektiver das Fahren einer Straßenbahn. Der Umbau des Fahrschulwagens durch die MVB erfolgte in knapp zwei Jahren. Investiert wurden, inklusive Arbeitsaufwand, ca. 100.000 Euro.
Der Schienenschleifzug besteht aus zwei Tatrawagen, die Heck-an-Heck gekuppelt zum Einsatz kommen werden. Durch die unterm Wagen angebrachten Schleifsteine werden die Schienen geschliffen, damit mögliche Lärmemissionen reduziert werden. Eingebaute Wassertanks im Wagen sorgen dafür, dass ein Nebel während des Schleifens versprüht wird, sodass die Staubbelastung für die Umwelt minimiert wird. Magnete fangen zudem die abgeschliffenen Späne der Schienen auf. Der Arbeitszug soll außerdem zur Kontrolle der Oberleitung der Straßenbahn eingesetzt werden. Dafür wurde ein mit Kamera ausgestatteter Fahrdrahtbeobachtungsplatz integriert. Der Umbau erfolgte nach den Vorgaben der MVB durch die Firma FWM-Fahrzeugwerke Miraustraße GmbH in Hennigsdorf von März 2015 bis Januar 2017. Die MVB investierte ca. 800.000 Euro in die Umrüstung der beiden Fahrzeuge. (Quelle: MVB-Newsletter/ Fotos: Stefan Naedler).

Bildnachlese Präsentation Fahrschulwagen und Schienenschleifzug


Bild 1:
Zeitgemäß und verkehrswerbend: Öffentliche Präsentation der beiden ex-Berliner Neuzugänge auf dem Hof der Magdeburger Hauptwerkstatt Herrenkrugstraße – links Fahrschul-Triebwagen 701 (VI) sowie rechts Schienenschleifzug 703 (VI) + 704 (VIII)


Bild 2:
Die Heck-an-Heck-Version mit zwei Endführerständen ermöglicht beim neuen Schienenschleifzug einen problemlosen Fahrtrichtungswechsel. Dabei muss nicht jedes Mal eine Wendeschleife oder ein Gleisdreieck angesteuert werden. Einstiegstüren gibt es auf beiden Seiten. Ferner ist über der seitlichen Matrixanzeige beim vorderen Wagen (Atw. 703) die Glaskanzel zur Beobachtung der Fahrleitung zu erkennen.



Bild 3:
Die Bedienpultumgebung beim neuen Fahrschul-Triebwagen. 701 ist ähnlich, wie bei unseren modernen Niederflurfahrzeugen ausgestaltet. Diese ermöglicht es somit dem Fahrschüler, sich relativ schnell mit der noch ungewohnten Technik anzufreunden. Beim klassischen Beschleuniger-T4D war dagegen alles ganz anders.



Bild 4:
Nach der öffentlichen Präsentation gab es mit dem neuen Fahrschul-Triebwagen 701 schon einmal eine kleine Proberunde. Es ging hinaus auf die Strecke. Vielleicht werden ja demnächst auch einmal solche Mitfahrgelegenheiten für interessierte Straßenbahnfreunde angeboten. Da wären wir sicherlich sofort dabei.

Neues Liniennetz: Tunnelbaustelle fordert zum Umdenken
In Anbetracht der häufigen, überwiegend baustellenbedingten Linienänderungen in den zurück liegenden zwei Jahren, hatten wir in unserer letzten Ausgabe die etwas sarkastische Frage gestellt, welche Bahn dann wohl als nächste nach Diesdorf fahren wird, wenn ab April 2017 die nächste Totalsperrung unter den Bahnhofsbrücken für immerhin eineinhalb Jahre ins Haus stehen würde. Seit dem 13. März ist nun die „Katze endlich aus dem Sack“: Die Diesdorfer behalten vorerst ihre aktuelle „3“, die weiterhin als Wilhelmstedter Insellinie zwischen Diesdorf und Olvenstedt verkehrt und bekommen dafür zusätzlich die „5“ als Direktverbindung in die Innenstadt, wenn auch mit einem baustellenbedingten Umweg über Westring – Südring – Halberstädter Straße und Hasselbachplatz.

Laut Klaus Günther gab es auch die „5“ zwischen 1992 und 1995 schon einmal in Diesdorf, zunächst im Gemeinschaftsbetrieb mit der „3“ und ab Mai 1993 schließlich gemeinsam mit der „6“. Da die „5“ und die „6“ ab 1993 von der Herrenkrugstraße über den Strombrückenzug nach Diesdorf den gleichen Linienweg hatten, verschwand schließlich die „5“ ab Mai 1995 für einige Jahre aus dem Stadtbild, um erst mit der Wiedereröffnung des Nordbrückenzuges am 15.10.1998 als neue Verbindung zwischen Messegelände und Immermannstraße wieder zurückzukehren.

Mit dem neuen Liniennetz, das von den MVB-Mitarbeitern und Verkehrsplanern im Hinblick auf die eineinhalbjährige Totalsperrung unter den Bahnhofsbrücken in relativ kurzer Zeit entwickelt wurde, gibt es neben der „5“ mit der „1“ über den Damaschkeplatz zum Olvenstedter Platz sowie mit der „4“ über den Europaring nach Olvenstedt noch zwei weitere Linien, die auf dem o. g. Umweg über Halberstädter Straße und Südring – Westring die westlichen Stadtteile umsteigefrei an die Innenstadt anbinden. Eine Baustellenlinie „41“, wie bei der Totalsperrung im letzten Jahr, wollte man auch bei den MVB nicht noch einmal haben, so dass man sich zu der aktuellen Variante mit gleich drei Linien über die südwestliche Ausweichtrasse entschied. Mit dem 1. April 2017 gibt es aber noch weitere Änderungen: Die Straßenbahnlinie 4 fährt wieder nach Cracau und die Straßenbahnlinie 6 wieder in den Herrenkrug (!). „Vielen Magdeburgern war diese Tradition wichtig.

Das wollen wir natürlich berücksichtigen“, so MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Die beiden Linien mussten 2015 wegen der eingleisigen Strecke im Bereich der Tunnel-Baustelle ihre langjährigen Endpunkte tauschen, da man hier möglichen Konflikten mit einem weiteren Nadelöhr auf der Ost-West-Achse (Begegnungsverbot und Schrittgeschwindigkeit auf der Anna-Ebert-Brücke) aus dem Wege gehen wollte. Zur Erinnerung: Die „6“ war vom Dezember 1905 bis zum Juli 2015 mit zwei Unterbrechungen (kriegsbedingt 1945/47 sowie nach der zwischenzeitlichen Streckenstilllegung 1973/83) immerhin über 110 Jahre lang in den Herrenkrug unterwegs. Auch die „4“ nach Cracau gab es bereits seit 1939, wobei beide Linien über diesen sehr langen Zeitraum bis zur besagten Liniennetzumstellung vor zwei Jahren nie einen anderen Endpunkt in Ostelbien gekannt hatten.

Der Vollständigkeit halber ist an dieser Stelle auch die eher marginale Linienänderung der „10“ zu nennen, die neuerdings in beiden Richtungen über die Otto-von-Guericke-Straße verkehrt, um dort eine bessere Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs zu ermöglichen. Verlängert wurde dagegen die Linie 8 bis nach Westerhüsen, um den Schülerverkehr auf der Linie 2 zu entlasten. „Allerdings wird die ‚8‘ nur noch mit Einzelfahrten unterwegs sein. Wir benötigen die Kapazitäten für die umgeleiteten Linien, die über den Südring fahren“, so Andreas Busch von den Verkehrsbetrieben anlässlich der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Liniennetzes. Auch der Fahrgastverband Magdeburg e.V. äußerte sich dieses Mal anerkennend positiv, was bei früheren Ankündigungen bekanntlich nicht immer der Fall war. Er kritisierte jedoch in diesem Zusammenhang die Einschränkungen auf der „8“ und forderte erneut eine Verlängerung der Gültigkeit bei den Einzelfahrscheinen von 60 auf 90 Minuten ein, da die Fahrgäste durch die baustellenbedingten Umwege teilweise wesentlich länger unterwegs sind. –cr-

Beiwagen 2203 nach längerer Pause wieder im Einsatz
Von aufmerksamen Straßenbahnfreunden immer wieder hinterfragt, weil längerfristig über etliche Monate nicht mehr im Liniendienst gesichtet (siehe auch Ausgabe 02/2017), ist B6A2-Beiwagen 2203 ex-Berlin nach erfolgter Instandsetzung in eigener Werkstatt bereits Ende Februar 2017 wieder in den aktiven Einsatzbestand zurück gekehrt, nachdem diverse technische Mängel an diesem Fahrzeug zwischenzeitlich zu einer längeren Zwangspause geführt hatten. Damit bekam nun auch Führungstriebwagen 1311 seinen langjährigen Stamm-Beiwagen wieder zurück, womit zugleich der etwas gewöhnungsbedürftige Solowageneinsatz mit freihängender Beiwagenkupplung bei diesem NGT8D vorerst ein Ende fand.

Weitere neue Straßenbahnmodelle
Wie wir von Jens Winnig aus Braunschweig erfuhren, gibt es inzwischen zwei weitere Neuheiten, die vielleicht von Interesse sind. So wird u. a. der GT6N Bremen (Prototyp 801 in der ursprünglichen Beschriftung) angeboten, der Anfang der 90er Jahre auch in Magdeburg zu einem Kurzeinsatz kam. Ferner gibt es hier den „Combino“ (3-teilig) Nordhausen mit der Werbung "Seniorenwerk" und der Wagennummer 108. Beide Modelle sind im Maßstab 1:87 (H0) als unmotorisierte, rollfähige Standmodelle mit beweglichen Faltenbälgen und aufgedruckten Zielschildern zum Preis von jeweils 89,90 € erhältlich.
Ein Antrieb ist in Vorbereitung. Anfragen oder Bestellungen bitte unter der E-mail Adresse: info@region-im-modell.de


Termine 2017

06./07.05      Familienfest im Wissenschaftshafen
27./28.05.     Kleine Bahn – ganz Groß in Stuttgart
09.06.             Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
11.08.             Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
09./10.09.       Familienfest im Wissenschaftshafen
06.10.             Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
13./15.10.     Modellbahnausstellung Magdeburg
08.12.             Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss (optional)

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Fett – Veranstaltungen mit Teilnahme der Magdeburger Straßenbahnfreunde

Beitragszahlungen
Eigentlich sollte ja jeder bis zum 31.03. eines jeden Jahres unaufgefordert fristgemäß seinen Beitragspflichten nachkommen.
Da es jedoch in jedem Jahr erfahrungsgemäß immer wieder Säumige gibt, möchten wir an dieser Stelle nochmals daran erinnern; (Bankverbindung und Zahlungsmodalitäten siehe Ausgabe 02/2017).


Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Walbecker Straße 54
Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Änderungen bei Veranstaltungen sowie an Feiertagswochenenden sind vorbehalten.

Ansprechpartner:

  • Michael Menz  Tel.:  0391 731 58 81   oder  0171 622 52 85
  • Michael Götze Tel.:  0152 025 80 649
  • Marco Dankel  Tel.:  0151 424 30 567

Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.

Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig).
Text- und Bildbeiträge: Michsel Götze/ Christoph Rudhard

Layout und Druck des Vereinsblattes: Michael Menz
Layout der Internetseiten: Andreas Kanter

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