Informationen der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.
• Ausgabe Nr. 04/2019 • www.msf-ev.de •
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Titelbild: Offene 500er Triebwagen In der langen Geschichte der Magdeburger Straßenbahn haben die Chronisten viele Dinge hinein interpretiert, da sie es entweder nicht besser wussten oder simple Zusammenhänge einfach nicht herstellen konnten. Dies gilt auch für die ersten Magdeburger Arbeitstriebwagen, wobei immer wieder die landläufige Meinung vertreten wird, dass Arbeits- und Sonderfahrzeuge zunächst mit 500er und ab 1960 mit 700er Betriebsnummern bezeichnet wurden. Da diese Regel auch heute noch gilt, geht man an dieser Stelle stillschweigend davon aus, dass dies auch schon immer so der Fall gewesen ist, zumal Arbeitstriebwagen erst im Geschäftsbericht von 1927 erstmalig überhaupt Erwähnung finden. Somit können also folglich die etwa zeitlich an Hand von Fotoaufnahmen dokumentierten offenen 500er Triebwagen nur Arbeitstriebwagen gewesen sein, wovon u. a. auch vier Wagen mit den Betriebsnummern 501 bis 504 bereits 1928 gemeinsam mit zahlreichen anderen offenen Zweiachsern nach Dessau gingen, um dort zu den geschlossenen Beiwagen 343 bis 346 umgebaut zu werden. Auch der hier abgebildete Wagen 503 (Foto Sammlung Jungbär) gehörte offensichtlich zu dieser Serie, auch wenn hier als Aufnahmedatum „ca. 1930“ vermerkt wird; (siehe auch Chronik K. Günther, Verlag Schweers & Wall 1999; hier Wagenparklisten sowie Abbildung Seite 85). Beim näheren Hinschauen des Bildes fällt zunächst der sehr gute Pflegezustand des Wagens auf, was nicht unbedingt für einen Arbeitstriebwagen spricht. Offensichtlich hatte das Fahrzeug erst kurz zuvor die neue cremefarbene Außenlackierung erhalten, die bei Neulackierungen der Magdeburger Straßenbahn erst 1926 eingeführt worden war. Ferner sind auch keine entsprechenden Beschilderungen, Beschriftungen oder andere Details zu erkennen, die auf eine Nutzung als Arbeitstriebwagen hindeuten. Bereits in Info 12/2004 hatten wir unter dem Titel „Aus der Geschichte der Magdeburger Arbeitswagen“ ausführlich geschrieben, dass eine Einnummerierung der Arbeits- und Sonderfahrzeuge in die 500er Nummernreihe offensichtlich erst ab ca. 1936/37 erfolgt ist, was seinerzeit der Einführung der ersten gesamtdeutschen BOStrab geschuldet war. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland keine verbindlichen Regelungen, wonach auch Arbeits- und Sonderfahrzeuge als solche entsprechend zu kennzeichnen waren, da sie ja nicht dem öffentlichen Verkehr dienten und lediglich innerbetriebliche Arbeitsmittel waren. Nicht ohne Grund finden sich daher auch in den Geschäftsberichten sowie in anderen verfügbaren Text- und Bilddokumenten bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Hinweise, die auf eine Existenz von Arbeits- und Sonderfahrzeugen mit 500er Betriebsnummern schließen lassen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch der 1934 in Dienst gestellte Fahrschulwagen (ex Tw. 31II, ex Tw. 138), bei dem zunächst keine Wagennummer, sondern nur die Aufschrift „Lehrwagen“ äußerlich angeschrieben war; (vgl. auch K. Günther wie vor; hier Abbildung Seite 90). Unter den gegebenen Umständen waren die ersten 500er Wagen vermutlich also gar keine Arbeitstriebwagen, sondern vielmehr Personentriebwagen, die mittelfristig zum Umbau oder zur Aussonderung vorgesehen waren und vorübergehend noch umgezeichnet werden mussten, da sie nicht mehr in das 1927 neu eingeführte Nummernschema passten, welches keine offenen zweiachsigen Triebwagen mehr vorsah. Da nach der großen Umbauaktion in Dessau im Jahre 1929 nur noch insgesamt 16 offene Personentriebwagen im Bestand verblieben, die später in einer sog. Sonderreserve unter den Betriebsnummern 56 bis 80 (teilweise in Zweitbesetzung) neu zusammengefasst wurden, verlaufen sich an dieser Stelle leider die Spuren im Nebel der Geschichte; (vgl. auch Geschäftsberichte der Magdeburger Straßenbahn sowie die Betriebs- und Dienstvorschriften für das Fahrpersonal von 1931, wo die v. g. restlichen Altbaufahrzeuge mit Angabe der zulässigen Personenzahl auch explizit ausgewiesen sind). (CR) Wir haben gewählt Aller vier Jahre muss auch bei uns lt. Satzung ein neuer Vorstand gewählt werden. So war es auch am 8. Februar wieder einmal so weit, wobei es im Vorfeld bereits die sprichwörtlichen Spatzen von den Dächern pfiffen, dass der alte Vorstand wohl auch wieder der neue sein würde. Bei aktuell 25 Mitgliedern fehlt unserem Verein leider ein breit gefächertes Mittelalter und vor allem ein aufstrebender Nachwuchs, der auch bereit ist, entsprechende Vorstandsfunktionen zu übernehmen. Dies ist ein Problem, mit dem auch viele andere Vereine in Deutschland zu kämpfen haben. Da ein Barmen bekanntlich nicht weiter hilft, kann der Blick an dieser Stelle nur nach vorn gerichtet sein, wobei auch wir uns sicherlich mittelfristig neuen Herausforderungen stellen müssen, um vor allem Jugendliche für unser Hobby auch zukünftig zu begeistern. Ungeachtet dessen können wir jedoch einmal mehr mit Stolz und Freude auf das Erreichte zurückblicken, was auch in den vorgelegten Berichten des Vorstandes eindrucksvoll zum Ausdruck kam. Besondere Höhepunkte waren dabei im letzten Jahr die Teilnahmen an einer Ausstellung im sächsischen Löbau, an der „Kleinen Bahn ganz groß“ in Dresden, an einem Modellstraßenbahnwochenende im dänischen Straßenbahnmuseum Skjoldenaesholm, an der jährlichen Magdeburger Modellbahnausstellung im Straßenbahnmuseum Sudenburg sowie an einer Adventsveranstaltung im Magdeburger Kulturzentraum „Kaserne Mark“. Auch in der Finanzarbeit gelang es im letzten Jahr erfreulicherweise eine sog. „schwarze Null“ zu schreiben, was auch im Bericht der Kassenprüfer anerkennende Worte fand. Dabei wurde nicht zuletzt auch die sehr gewissenhafte Kassenführung lobend erwähnt. Nach den vorgelegten Berichten konnte somit dem Vorstand durch die Mitgliederversammlung auch die einstimmige Entlastung erteilt werden. Erfreulich: Die Mitgliedsbeiträge können auch im nächsten Jahr so bleiben, da für eine Beitragsanpassung aktuell keine Notwendigkeit besteht. Als Kassenprüfer wurden für das nächste Jahr erneut die Vereinsfreunde Rainer Schinkel und Jürgen Puchert bestellt, denen durch die Mitgliederversammlung nochmals herzlich gedankt wurde. Neben geplanten Ausstellungen steht im Modellbau demnächst der Ersatzneubau des Anlagenmoduls „Heumarkt“ auf der Agenda, wobei ein Großteil der vorhandenen Gebäude dabei wiederverwendet werden soll. Speziell beim Häusermodellbau bestehen jedoch nach wie vor Kapazitätsengpässe, so dass hier weitere Mitstreiter gern gesehen sind. Bei der Kleinserienfertigung von Straßenbahnmodellen nach Magdeburger Vorbild soll demnächst nochmals eine weitere Serie aufgelegt werden, wofür auch bereits etliche Bestellungen vorliegen. Allerdings sind weitere Modelle auf Resinguss-Basis im Moment fraglich, da der bisher involvierte Zulieferer der Abgüsse seine Arbeit einstellen will. Dank der lockeren und herzerfrischenden Moderation von Wahlleiter Rainer Schinkel war dann auch die anstehende Neuwahl des Vorstandes in wenigen Minuten erledigt, wobei die Vereinsfreunde Michael Menz als Erster Vorsitzender sowie Marco Dankel und Michael Götze als Zweiter Vorsitzender bzw. als Kassenwart in ihren bisherigen Ämtern bestätigt wurden. Zum Abschluss der Veranstaltung stand dann auch Michael Menz die Freude im Gesicht geschrieben, der sich noch einmal bei allen Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen herzlich bedankte. Auch wir wünschen dem alten und neuen Vorstand weiterhin alles Gute, Gesundheit und Schaffenskraft. (CR) Barby soll wieder Bahnanschluss erhalten Wie der „Volksstimme“ vom 16.02.2019 zu entnehmen war, ist eine Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Schönebeck-Barby-Güterglück im Rahmen des sog. Deutschland-Taktes aktuell wieder ernsthaft im Gespräch, um auf diese Weise eine zusätzliche RE-Linie von Magdeburg über Schönebeck-Zerbst-Dessau zu schaffen, die die bisherige Verbindung über Biederitz und Gommern entlasten soll. Damit soll auch die Region Schönebeck-Barby wieder besser in das Landesnetz des ÖPNV integriert werden. (CR) Beitragszahlungen An dieser Stelle nochmals die kleine Erinnerung, dass unsere Mitgliedsbeiträge (sofern nicht anders vereinbart) satzungsgemäß bis zum 31.03. des Jahres zu überweisen sind, wobei auch für das Jahr 2019 die folgenden Beitragssätze für unsere Mitglieder gelten:
Bitte den Mitgliedsbeitrag (sofern noch nicht erfolgt) umgehend auf unser Vereinskonto überweisen. Bargeldzahlungen sind ausgeschlossen. Ratenzahlungen (z. Bsp. halb- oder vierteljährlich) sind grundsätzlich möglich, aber bitte zuvor mit dem Vorstand abzustimmen.
Bankverbindung: Sparda-Bank Berlin eG Termine 2019
Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Walbecker Straße 54 Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Änderungen bei Veranstaltungen sowie an Feiertagswochenenden sind vorbehalten. Ansprechpartner:
Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig). |
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