Onlineversion des Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.
Postfach 3611 — 39011 Magdeburg • Nr. 08 / 2015 • Redaktionsschluss: 12.08.2015 • www.msf-ev.de

Magdeburg - Tw. 88 – 1. Mai 1959 an der Endstelle Sudenburg

• Historische Straßenbahnwelt in Farbe (3)

• Endlos lange Bauzäune, freundliche Bandansagen und ein neues Liniennetz

• Jörn Müller / Rolf Roland Scholze: Die Kösliner Stadt- und Strandbahn

• Straßenbahngrüße aus Prag

• 27. AHN-Tagung 2015 in Karlsruhe

• AHN und Kleine Straßenbahn – Veranstalter 2016/17 stehen fest

• Jede Nacht kommen acht


Historische Straßenbahnwelt in Farbe (3)

Der unvergessene und bereits vor etlichen Jahren verstorbene Straßenbahnfreund Wolfgang Schreiner aus Leipzig gehörte zu den ersten seiner Zunft, die bereits in den 50er Jahren in Farbe fotografierten, wobei ihn mehrere Besuche auch nach Magdeburg führten. Das Foto vom 1. Mai 1959, das den Triebwagen Nr. 88II (HAWA Hannover 1929), zum „Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse“ mit den damals üblichen Fähnchen geschmückt, mit zwei Tonnendachbeiwagen der Reihe 221II bis 230II (Niesky 1927) an der Endhaltestelle Sudenburg (Kroatenweg) zeigt, wurde durch den Verein IGNah über Facebook bereits mehrfach geteilt und auch schon in der Magdeburger „Volksstimme“ veröffentlicht.

Im Rahmen unserer Reihe „Historischen Straßenbahnwelt in Farbe“ wollen wir dieses Foto an dieser Stelle auch den Lesern unseres Infoblattes nicht vorenthalten – nicht zuletzt auch deshalb, weil die hier abgebildeten Fahrzeuge auch als Kleinserienmodelle über unseren Verein erhältlich sind. Leider sind wir jedoch aufgrund der großen Nachfrage gegenwärtig nicht in der Lage, alle diesbezüglichen Bestellerwünsche zu erfüllen.

Wie Insider und Straßenbahnchronisten wissen, kam dieser Zug vom Depot Sudenburg, wo zu dieser Zeit die HAWA-­Trieb­wagen Nr. 83II, 84II, 86II, 87II und 88II sowie die Tonnendachbeiwagen Nr. 224II, 226II und 228II bis 230II aus der Nieskyer Theaterausstellungsserie von 1927 beheimatet waren. Die HAWA-Triebwagen von 1929, die mit den 1928/29 gelieferten Nieskyer Triebwagen der Reihe 101II bis 140II weitgehend identisch waren, gab es zu dieser Zeit nur in Sudenburg und Neustadt, während die Tonnendachbeiwagen der Serie 221II bis 230II etwa zu gleichen Teilen auf die Depots Sudenburg, Neustadt und Buckau verteilt waren. Bemerkenswert ist an dieser Stelle die Tatsache, dass der Triebwagen Nr. 88II zu diesem Zeitpunkt noch keine Zusatzeinrichtungen für den schaffnerlosen Betrieb (Z- bzw. Zz-Betrieb) besaß.

Noch ist die Wagennummer vorn mittig über dem Frontscheinwerfer bzw. unterhalb der runden Lichtsteckdose angeschrieben, wie es dem Beschriftungsschema von ca. 1938 entsprach. Etwa 1959 musste die Wagennummer bei allen Triebwagen nach „links außen“ ausweichen, um unterhalb der Lichtsteckdose Platz für die zusätzliche quadratische Kleinspannungssteckdose zur Durchbindung der elektrischen Klingelleitung zu schaffen. Dies war zwingend erforderlich, da es im Z- bzw. Zz-Betrieb keinen Triebwagenschaffner mehr gab, der das mechanische Abläutesignal vom Beiwagenschaffner an den Triebwagenführer übermitteln konnte.

Triebwagen Nr. 88II befand sich bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn im Personenverkehr (1968) im Depot Sudenburg und leistete später als Atw. 722II (Schneeräumtriebwagen) noch viele Jahre treue Dienste, um 1986 schließlich den „Weg allen alten Eisens“ zu gehen. Während der Zerlegung in der Hauptwerkstatt Herrenkrugstraße konnten dabei noch wertvolle Ersatzteile gewonnen werden, die u. a. beim Aufbau unseres heutigen historischen Triebwagens Nr. 124II Verwendung fanden. – cr –

Endlos lange Bauzäune, freundliche Bandansagen und ein neues Liniennetz

Wer in diesen Tagen den Magdeburger Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt verlässt, der wird hier von endlos langen rot-weißen Bauzäunen begrüßt, soweit das Auge blicken kann. Ein Spaßvogel meinte kürzlich, dass Magdeburg wohl jetzt mit der längsten Bauzaun-Meile der Welt in das Guinness-Buch der Rekorde kommen wolle, denn schließlich reicht diese stadtbildprägende Absperrkette inzwischen schon vom Damaschkeplatz unter den Bahnhofsbrücken hindurch bis kurz vor die Kreuzung zum Breiten Weg. Hintergrund dieser ganzen, sowohl von Autofahrern, als auch von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV-Benutzern, wohl eher als Nerv tötend empfundenen Szenerie ist die Tunnelbaustelle unter dem Hauptbahnhof. Nach dem bereits zwei Jahre lang ein neuer Abwasserhauptsammler unter den Bahnhofsbrücken gebaut wurde, ist der Tunnelbau für den geplanten Straßentunnel nun seit diesem Frühjahr endgültig im Leben unserer Stadt und ihrer Bürger angekommen.

Da die bisherigen und notgedrungener Weise immer noch benötigten Haltestellen vor dem City-Carre in Höhe der Brandenburger Straße irgendwann dem Baufortschritt für die Tunnelrampen weichen müssen, wurde bereits vor etlichen Monaten mit dem Bau neuer (Ersatz-) Haltestellen auf der Ernst-Reuter-Allee östlich er ehemaligen „Weinarkade“ begonnen, die eigentlich schon Ende Juni fertiggestellt werden sollten.

In diesem Zusammenhang müssen auch die Fußwege incl. der hier befindlichen Oberleitungsmaste auf der südlichen Fahrbahnseite zurückversetzt werden (bzw. mussten), darum wird hier immer noch gebaut. Die Archäologen hatten bei den Ausschachtungsarbeiten wieder einmal „etwas gefunden“, was in Anbetracht der einst dicht bebauten Magdeburger Altstadt auch nicht anders zu erwarten war. Wieder ruhte der Bau erst einmal für einen längeren Zeitraum.

Ungeachtet dessen trat jedoch am 13. Juli der neue Fahrplan für Busse und Bahnen, verbunden mit einem völlig neuen Liniennetz im Tages- und Nachtverkehr, wie bereits seit mehreren Monaten angekündigt, planmäßig in Kraft – allerdings vorerst ohne neue Haltestellen in der Ernst-Reuter-Allee und verbunden mit allerlei Notlösungen.

Neues Liniennetz und neuer Fahrplan waren noch keine Woche alt und die Fahrgäste noch immer in der Eingewöhnungsphase, um sich bei den zahlreichen Neuerungen irgendwie zurecht zu finden, da gab es bereits eine erste wöchentliche Vollsperrung in der Ost-West-Richtung, um unter den Bahnhofsbrücken einen baustellenbedingten eingleisigen Betrieb einzurichten. Seit dem dürfen jetzt nur noch zwei, anstelle von bisher vier Straßenbahnlinien das Nadelöhr unter den Brücken passieren. Diese Einschränkung war dann auch der eigentliche Auslöser, um das bisherige Liniennetz von Grund auf „umzukrempeln“.

Halsstarrige und ewig Gestrige (solche Leute wie ich) können sich allerdings noch immer nicht so recht damit anfreunden, dass neuerdings die SL 4 zum Herrenkrug und stattdessen die SL 6 nach Cracau fährt. Schließlich gab es die „6“ zum Herrenkrug immerhin schon seit dem Jahre 1905 und die „4“ nach Cracau auch schon seit dem Jahre 1939, was bereits einem Menschenalter gleich kommt.

Angeblich wurde dieser Endstellenwechsel in Ostelbien nur deshalb vorgenommen, damit Bahnen, die wegen der Tunnelbaustelle unter dem Hauptbahnhof dort nur noch eingleisig verkehren können, nicht auch noch gleichzeitig einen zweiten (de facto) eingleisigen Abschnitt befahren müssen, auch wenn dieser nach wie vor zweigleisig ist. Gemeint ist damit die Anna-Ebert-Brücke, wo seit dem Fahrplanwechsel wegen dem besorgniserregenden Allgemeinzustand ein Begegnungsverbot besteht. Warum man aber deshalb gleich mit althergebrachten Traditionen brechen musste, die über Jahrzehnte hinweg die Beziehungen der Magdeburger zu ihrer Straßenbahn geprägt haben, das möge verstehen, wer will.

Positiv: Einen durchgehenden Tageverkehr gibt es neuerdings bis 23:00 Uhr (bisher nur bis 21:00 Uhr), wobei ab 18:00 Uhr auf allen Linien ein einheitlicher 20-Minuten-Takt angeboten wird. Ferner wurde mit dem Fahrplanwechsel am Alter Markt (Breiter Weg) in der Süd-Nord-Richtung gegenüber dem „Karstadt“ eine zusätzliche Bedarfshaltestelle eingerichtet, so dass jetzt hier zwei Bahnen gleichzeitig hintereinander halten können.

Dies ermöglicht auch beim 20-Minuten-Verkehr eine Anschlussgewährung zwischen den SL 1 und SL 2 bzw. zwischen den SL 4 und SL 9 in beiden Richtungen. Ab 23:00 Uhr gibt es dann hier den neuen Nachtanschluss mit den Buslinien N1 bis N9, die die bisherigen Straßenbahn- und Buslinien 91 bis 96 ersetzen. Diese Maßnahme wurde notwendig, da mit der Tunnelbaustelle der bisherige Knotenpunkt Damaschkeplatz für den Anschlussverkehr nicht mehr zur Verfügung steht. Neu sind im Übrigen auch neue Bandansagen in den Fahrzeugen, wobei ausgewählte Schwerpunkthaltestellen neuerdings auch in englischer Sprache angekündigt werden.  –cr-

Jörn Müller / Rolf Roland Scholze: Die Kösliner Stadt- und Strandbahn

VBN Verlag B. Neddermeyer, 80 Seiten, Format 16,5 x 24 cm, Festeinband, ca. 130 Seiten, Preisempfehlung: 12,80 €

Jörn Müller (vielen als Zeichner von Maßskizzen deutscher Straßenbahnwagen bekannt) und sein Co.-Autor Rolf Roland Scholze hatten eigentlich nie die Absicht, ein Buch über die Kösliner Stadt- und Strandbahn heraus zu bringen. Hintergrund war vielmehr die Anfertigung von Maßskizzen (u. a. von den ehemaligen vierachsigen Beiwagen der Magdeburger Straßenbahn), wobei die Spur bis an die pommersche Ostseeküste führte.

1938 (und nicht bereits 1937) hatte die Magdeburger Straßenbahn insgesamt 6 vierachsige Beiwagen von der stillgelegten Strandbahn Köslin übernommen, wobei die unvollständigen und fehlerhaften Angaben in der einschlägigen Magdeburger Straßenbahnliteratur über Jahrzehnte hinweg keine schlüssige Zuordnung zu den ehemaligen Kösliner Wagen hinsichtlich ihrer Betriebsnummern, Baujahre und Bauarten zuließen.

So kam es beispielsweise auch zu der irrigen Annahme, dass die ehemaligen Kösliner Sommerbeiwagen Nr. 34 und 35 die beiden Wagen gewesen sein sollen, die in Magdeburg nicht mehr zum Umbau gelangten und schließlich beim Bombenangriff auf die Magdeburger Hauptwerkstatt am 16.01.1945 zerstört wurden; (siehe auch Klaus Günther: Magdeburger Straßenbahnen, Schweers & Wall 1999, Seite 127 und zugehöriges Foto). In Wahrheit sind diese beiden Wagen jedoch niemals in Magdeburg angekommen und fanden stattdessen einen neuen Abnehmer im oberschlesischen Kattowitz.

Dank umfangreicher Recherchen Magdeburger Straßenbahnfreunde in Zusammenarbeit mit dem o. g. Autor Jörn Müller aus Hamburg sowie mit Herrn Axel Reuther aus Köln konnte im Jahre 2009 erstmals etwas Licht in das Dunkel gebracht werden, wenn auch nach wie vor einige Dinge weiterhin im Unklaren blieben; (siehe diesbezüglich auch unsere Infoblätter MSF e. v. Nr. 08, 10 und 12/2009).

Da auch von vielen anderen Straßenbahnfreunden aus dem In- und Ausland, gewissermaßen als Kettenreaktion, immer mehr Informationen, Dokumente und Fotos zu diesem Thema zusammen getragen werden konnten, entstand plötzlich, einem Puzzlespiel gleich, ein umfassendes und überaus lebendiges Bild von einem längst vergessenen ehemaligen deutschen Straßenbahnbetrieb, der bisher noch nie im Fokus größerer Veröffentlichungen gestanden hatte.

Dass dabei auch ein Stück Magdeburger Nahverkehrsgeschichte auf diese Weise nun endgültig aufgeklärt werden konnte, ist uns an dieser Stelle ein willkommener Nebeneffekt, wobei auch einige sehr interessante Straßenbahnfotos aus unserer Stadt in diesem Buch nicht fehlen. –cr-

Straßenbahngrüße aus Prag

Frantisek Zanas aus Prag ist vielen Straßenbahnfreunden bekannt und hat uns auch bei Besuchen in der goldenen Stadt schon wiederholt als engagierter Straßenbahn- und Fremdenführer überaus engagiert und gastfreundlich begleitet. Auch Besuche bei uns, wie zum Beispiel bei der „Kleinen Straßenbahn ganz groß“, stehen bei unserem tschechischen Freund regelmäßig auf dem Programm. Bei unserer letzten gleichnamigen Veranstaltung im Frühjahr in Schwerin kam dann auch sein Dresdener Fahrschulwagen (gewissermaßen berufsbedingt) einmal auf unsere Anlage, wo er sich u. a. in unserer vereinseigenen Herrenkrug-Schleife den Fotografen „im besten Licht“ zeigte.

Schließlich ist Frantisek vom Beruf Fahrschullehrer bei der Prager Straßenbahn und hat dort allerdings eher mit dem klassischen Tatra-T3 zu tun. Da der begeisterte Straßenbahnfan und Familienvater auch leidenschaftlicher Modellstraßenbahner ist, kam gleich auch noch ein Foto von seiner Heimanlage mit – natürlich (und sicherlich nicht rein zufällig) mit Magdeburger Straßenbahnmodellen aus unserer Kleinserienfertigung. Herzlichen Dank und viele nette Grüße von uns zurück nach Prag.

Gewissermaßen als Nachlese von der „Kleinen Straßenbahn ganz groß“ im Frühjahr 2015 in Schwerin: Ein Foto mit dem Dresdener Fahrschulwagen 724.014-1 aus dem Sortiment der Fa. BEKA als „Gastfahrzeug“ in unserer Gleisschleife Herrenkrug. Aufnahme: František Zahnas (Prag).

Platz für eine Heimanlage ist eigentlich in jeder Wohnung, sofern man das auch tatsächlich will und auch die Familie dabei mitspielt. Auch zu Hause bei František Zahnas in Prag drehen die kleinen Bahnen fröhlich ihre Runden. Aufnahme: František Zahnas (Prag).

27. AHN-Tagung 2015 in Karlsruhe

Vom 14.05. bis 17.05.2015 fand die 27. Fachtagung des Arbeitskreises Historischer Nahverkehr in Karlsruhe unter dem Motto „Von der Pferdebahn zur Kombilösung“ im Erlebnisdepot Tullastraße statt. Die Fachtagung stand neben den Vorstellungen der Vereinstätigkeiten vom Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe e.V. ganz im Zeichen der seit über einem ¼ Jahrhundert gigantischen Lösungen im städtischen und regionalen schienengebundenen Nahverkehr.

Bekanntlicherweise hatte es vor vielen Jahren unter anderem mit der Übernahme von „großen“ stilllegungsbedrohten Eisenbahnstrecken nach Bad Herrenalb und nach Ittersbach begonnen. Moderne Zweisystemwagen fuhren erstmalig durch die Innenstadt in Karlsruhe und erreichten die weiter entfernten Orte. Teilweise wurden ehemalige Eisenbahnstrecken umgespurt, komplett neu ausgebaut und elektrifiziert. Die ehemaligen Bahnhöfe wurden erhalten, renoviert und erhielten teilweise neue Nutzer.

Inzwischen fahren die Bahnen aus dem Stadtverkehr Karlsruhe nicht nur teilweise parallel mit ICE nach Pforzheim, Eppingen, Menzingen, Odenheim, Germersheim, Dorschberg, Rheinstetten, sondern auch nach Rastatt, Baden-Baden, Achern, Forbach, Freudenstadt, Herrenberg, Eutingen, Vaihingen, Bad Wildbad, - um hier nur einige Strecken zu nennen. An weiteren Verlängerungen wird gearbeitet. Das größte innerstädtische Projekt stellt gegenwärtig die Kombilösung mit der gegenwärtig im Bau befindlichen unterirdischen Strecke unter der Kaiserstraße und der neuen parallelen oberirdischen Straßenbahnstrecke durch die Kriegsstraße dar.

Dieses Projekt wurde dringend notwendig, da die Bahnen gegenwärtig im Minutentakt durch die völlig überlastete Fußgängerzone in der Kaiserstraße fahren. Ein entspanntes Flanieren und Shoppen ist nicht mehr möglich. Die dicht – und auch im Gegenverkehr – aufeinanderfolgenden Bahnen werden zum Risiko für die Fußgänger, insbesondere für ältere Menschen und für Kinder.

Auf einer Länge von 2,4 km entstehen unter der Kaiserstraße 4 neue unterirdische Haltestellen – Europaplatz, Lammstraße, Kronenplatz und Durlacher Tor sowie auf einer Länge von einem Kilometer auf dem Südabzweig die Haltestellen Marktplatz, Ettlinger Tor und Kongresszentrum. Die Haltestellen liegen in 7 bis 13 m Tiefe. Auf den Strecken werden zukünftig Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h möglich sein.

Damit wird die Reisezeit gegenüber den heutigen Bedingungen erheblich verkürzt. Seit 2010 ist die Innenstadt zu einer riesigen Baustelle geworden. Diese beiden Projekte sollen im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Um keine Fahrgäste zu verlieren, wird bis auf kurzzeitige Sperrungen bei Umbau von Bauweichen trotz der engen Straßen der komplette Bahnbetrieb aufrechterhalten.

Neben den verschiedensten Besichtigungen der Anlagen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH und der Abtal-Verkehrs-Gesellschaft GmbH, wurden uns die neuen Fahrzeuge Flexity Swift vorgestellt. Bei Rundfahrten mit den historischen und modernen Fahrzeugen gab es für die Teilnehmer viele neue Eindrücke. Bei der Bereisung des Murgtales bis nach Freudenstadt am Sonntag ließ es sich der inzwischen hoch betagte „Vater“ des „Karlsruher Modells“, Herr Dieter Ludwig, nicht nehmen, für die persönliche Führung der Teilnehmer zur Verfügung zu stehen. Ein Besuch von Karlsruhe mit dem nahe gelegenen Schwarzwald ist immer empfehlenswert.

Bei der Tagung wurden darüber hinaus wieder sehr interessante Themen von den Referenten der Museumsstraßenbahnvereine behandelt, so u. a. Oldtimerbetrieb in Düsseldorf und am Schönberger Strand, Pferdebahn in Döbeln. Bahnerlebniswelt Steiermark, historische Straßenbahnlinie 7 in Turin, Nutzung von EU-Fördergeldern für Straßenbahn-Museumsvereine und nicht zuletzt die Frage „Was wissen wir in 50 Jahren noch über die Welt von heute?“ – Risiken und Nebenwirkungen der digitalen Welt“.

Während der Tagung äußerten die Mitglieder des TSNV noch ein interessantes Suchbegehren: Es werden alle verfügbaren Unterlagen über Schörling–Fahrzeuge gesucht. Nach dem Aufruf konnten schon viele interessante Informationen zusammengetragen werden. Sollte von Euch noch jemand etwas beisteuern können, so meldet Euch bitte bei Norbert oder bei mir. –Jürgen-

AHN und Kleine Straßenbahn – Veranstalter 2016/17 stehen fest

Wie am Rande der diesjährigen AHN-Tagung in Karlsruhe sowie der diesjährigen „Kleinen Straßenbahn ganz groß“ in Schwerin zu erfahren war, stehen für die kommenden beiden Jahre die jeweiligen Veranstalter bereits fest.

So hat sich als Bewerber für die AHN 2016 (vom 21. Bis 24.04.) wieder einmal Bremen durchgesetzt, wobei es dagegen im Jahre 2017 (vom 20. Bis 23.04.) zu einer Gemeinschaftsveranstaltung mehrerer Ausrichter im Land Brandenburg kommt; (Potsdam, Brandenburg, Frankfurt/Oder, Schöneiche). Ausrichter für die Treffen der kleinen Spurweiten sind 2016 Hamburg (Verein VVM) sowie 2017 Stuttgart.

Jede Nacht kommen acht

… geheimnisvolle nachtaktive Busfahrer(innen). Erster konspirativer Treff dieser Held(inn)en hinter Lenkrädern ist täglich um 23:00 Uhr am Alten Markt, wobei diese dann bereits kurze Zeit später wieder in alle möglichen Himmelsrichtungen verschwinden. Wie aufmerksame Beobachter wissen, wiederholt sich dieses Schauspiel dann mehrmals in jeder Nacht bis zum frühen Morgengrauen.

Apropos Schauspiel: Wie im Theater (oder wie beim Karneval in Venedig) tragen die Akteurinnen und Akteure dabei seltsame Gesichtsmasken, die uns seit einigen Wochen sowohl auf Plakaten, als auch als Symbole an den Haltestellen überall begegnen. Aus den offiziellen Pressemitteilungen der Magdeburger Verkehrsbetriebe war bisher allerdings nicht zu entnehmen, was es mit dieser seltsamen Gesichtsverhüllung bzw. mit diesen farbigen Symbolen an den Haltestellentafeln und Fahrplanaushängen auf sich hat.

Auf den ersten Blick dachte ich zunächst an ein Hotelbett, bei dem das fleißige Zimmermädchen beim Betten machen gleich zwei Kopfkissen am Kopf- und Fußende senkrecht auf das Laken gestellt hatte. Der gekrümmte „Bauch“ in der Mitte zwischen den beiden Spitzen wäre dann die Bettdecke, was ja auch Sinn machen würde, da nachtaktive Fahrgäste auch ´mal irgendwann mit unserem Verkehrsunternehmen ins Bett gebracht werden wollen. Jemand meinte kürzlich, dieses Zeichen würde aussehen, wie eine Fledermaus oder wie eine Nachtmütze für Katzen. Schließlich sind ja auch Fledermäuse und Katzen nachtaktiv.

Oder sind möglicherweise längst die Außerirdischen vom geheimnisvoller Planeten Marego in unserer Stadt angekommen und setzen dabei bereits überall ihre Zeichen, um uns unmissverständlich zu signalisieren: „Wir sind überall - im Kaufhaus und im Kindergarten … im Fahrplan und auf Sitzbezügen … wir sind überall“ (?). Dies würde dann auch die seltsame maskenhafte Gesichtsverhüllung irgendwie erklären, da die Besucher von „irgendwo da draußen“ nicht unbedingt sofort erkannt werden wollen. Ein uns nahe stehender MVB-Sprecher war leider bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe für eine Stellungnahme nicht erreichbar. –Christoph-


Termine 2015

05./06.09.*      Modellbahnausstellung in Schkeuditz
12./13.09.        Familienfest im Handelshafen
19.09.              Straßenbahnsonderfahrt in Dessau
19./20.09.        Jubiläum und historischer Straßenbahn-Korso in Prag
02./04.10.       "Modell-Spiel-Hobby" Messe Leipzig
09.10.              Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss
23./25.10.*      Magdeburger Modellbahnausstellung
12.12.              Jahresabschluss MSF e. V. / Ort wird noch bekannt gegeben
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* mit Stern       Veranstaltungen mit vsl. Teilnahme der Magdeburger Straßenbahnfreunde.


Hinweis zu Jubiläum in Prag: Samstag: Tag der Offenen Tür in Zentralwerkstaette Hostiva und Strassenbahnbetriebshof Strašnice Sonntag: ist der Fahrzeugkorso, Anfang gegen 10,00 Uhr, Stecke noch unbekannt

Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Flechtinger Straße 22a

Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Weitere Termine gegebenenfalls nach Absprache. Änderungen bei Veranstaltungen und dergleichen sind vorbehalten

Ansprechpartner:

- Michael Menz Tel.: 0391/ 731 58 81 oder 0171/ 622 52 85
- Michael Götze Tel.: 0179/ 978 20 44
- Marco Dankel Tel.: 0151/ 424 30 567

Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.

Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531/ 704-3255 (tagsüber in Braunschweig).
Text- und Bildbeiträge: Christoph Rudhard, Jürgen Puchert, František Zahnas

Layout und Druck des Vereinsblattes: Michael Menz
Layout der Internetseiten: Andreas Kanter
Unser nächstes Infoblatt erscheint zum Vereinsabend am 09.10.2015

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