Onlineversion des Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V.
Postfach 3611 — 39011 Magdeburg • Nr. 08 / 2016 • www.msf-ev.de

Straßenbahn Magdeburg Breiter Weg 1927

• Die „100“ haben wir erreicht

Herzlich willkommen zu unserer 100. Ausgabe von „Info MSF e. V.“ nach unserer erstmaligen Herausgabe am 11.10.2000. Mein lang gehegter Wunsch, aus diesem Anlass ein Foto von einem Magdeburger Triebwagen mit der Betriebsnummer 100 zu präsentieren, sollte leider nicht in Erfüllung gehen, denn sowohl von dem offenen Tw. 100(I) von 1900, als auch von dem geschlossene Nieskyer Tw. 100(II) von 1927 (1945 Kriegsverlust) sind bisher keinerlei Fotodokumente irgendwo aufgetaucht. Dabei wäre unser heutiges Titelfoto, das erst kürzlich unter „Album meiner Stadt Magdeburg“ über facebook geteilt wurde, beinahe ein Volltreffer gewesen.

Versuche gleich mehrerer Straßenbahnfreunde, durch Vergrößerung die Betriebsnummer des Triebwagens herauszufiltern, führten dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ich selbst glaubte tatsächlich, eine dreistelligen Zahl mit einer vorangestellten „1“ auszumachen, was auch ein Kollege von mir aus Braunschweig so interpretierte, während andere dann doch der Meinung waren, die Zahl wäre nur zweistellig, wobei die erste Ziffer eine „9“ sein könnte. Egal wie auch immer: Dieses Foto hat den Sprung auf die Titelseite unserer Jubiläumsausgabe allemal verdient, da die Erinnerungen an den Breiten Weg vor seiner sinnlosen Zerstörung am 16.01.1945 bis zum heutigen Tage in den Herzen der Magdeburger lebendig geblieben sind.

Und nicht zuletzt: Ein typenreiner Nieskyer Zug aus der sog. „Theaterausstellungs-Serie“ von 1927 noch im Anlieferungszustand mit Stangenstromabnehmer und mit Übersteigschutzgittern zwischen Trieb- und Beiwagen ist schon allein etwas ganz Besonderes. Wer genau hinschaut, der wird am linken Bildrand mehrere Personen entdecken, die Reklameschilder für die Magdeburger Herbstmesse mit sich tragen. Dies deutet auf die Monate September oder Oktober hin, wobei die Jahreszahl eindeutig zu 1927 hin tendiert, da bereits im Jahre 1928 fast alle Triebwagen auf den Schleifbügelbetrieb umgerüstet wurden.

Auf den Innenseiten wollen wir heute noch einmal an unsere allerersten Ausgaben erinnern, wenngleich es ja Info-Blätter unseres Vereins auch schon vor der Jahrtausendwende gegeben hat, wobei die Autoren wiederholt wechselten und die Inhalte nicht immer auf die ungeteilte Zustimmung unter den Mitgliedern stießen. Erinnert sei hier z. Bsp. an den sog. „Trenner“, der - welch Ironie des Schicksals - bereits wenig später zu einer tatsächlichen und überaus schmerzlichen Trennung führte. Vom Verkehrsbetrieb mit „Acht und Bann“ belegt und aus dem Depot Sudenburg gekündigt, waren es schließlich die Magdeburger Eisenbahnfreunde, die uns in ihren Räumen im ehemaligen Handelshafen Asyl anboten.

Dafür sind wir ihnen noch heute überaus dankbar. In dieser schwierigen Zeit von 1999 auf 2000 wurden dann auch unsere beliebten Vereins- bzw. Clubabende wieder ins Leben gerufen, die zunächst im Vereinsheim beim FSV Fermersleben stattfanden. Hier war dann auch wieder an ein Info-Blatt zu denken, wobei unsere ersten Ausgaben noch nicht gerade unbedingt professionell aussahen. Bereits mit unserer fünften Ausgabe Nr. 6/2001 wurde dann das Layout etwas „aufgepoppt“, denn von nun an gab es auch immer ein Titelbild mit einem zugehörigen Titelthema, was in dieser Form bis zum heutigen Tage weitgehend unverändert so geblieben ist.

Etwa (genaugenommen im Herbst 2003 anm. Webmaster) 2004 ging „Info MSF e. V“ dann auch ins Internet und erreichte damit zunehmend auch Leser weit außerhalb unseres Vereins, die unsere Seiten inzwischen regelmäßig aufsuchen und uns im Laufe der Jahre auch immer wieder interessante Leserzuschriften zukommen ließen. Dabei wurde zugleich auch so manche Lücke in der Dokumentation unserer örtlichen Verkehrsgeschichte geschlossen, wofür wir überaus dankbar sein können.

Nach mehr als 16 Jahren in meiner Funktion als maßgeblicher Redakteur möchte ich vor allem Danke sagen, dass Ihr/ dass Sie liebe Leser uns so lange „ertragen“ haben, wenn es auch manchmal die eine oder andere kleine Kritik gegeben hat, wenn ein Beitrag vielleicht nicht ganz so gut angekommen war. Aber auch das gehört einfach dazu. –Cr-


• Kleine Straßenbahn ganz groß in Neumünster

Die nunmehr 13. Veranstaltung unter dem bekannten Motto, die in diesem Jahr am 04. und 05.06. in Neumünster stattfand, machte der unseligen „13“ leider alle Ehre. Diese Wertung kommt dabei keineswegs von uns allein, denn auch das „Straßenbahn-Magazin“ berichtete in seiner letzten Ausgabe recht ausführlich über die nicht gerade aussteller- und besucherfreundlichen Rahmenbedingungen im sogenannten Kulturlokschuppen Neumünster, einer nicht unbedingt einladend wirkenden ehemaligen Eisenbahnbetriebsanlage, auf die die gastgebenden Vereine aus Hamburg ausweichen mussten, nachdem sich in der Freien und Hansestadt keine geeigneten (und auch finanzierbaren) Räumlichkeiten gefunden hatten.

Aussteller klagten hier vor allem über unebene Fußböden, die sehr viel Improvisationstalent erforderten, um die Anlagen halbwegs gerade aufstellen zu können. Hinzu kamen teilweise recht unerträgliche Temperaturen. Wie uns Jürgen und Marc berichteten, war die Veranstaltung trotz dieser widrigen Bedingungen am Standort doch recht unterhaltsam, auch wenn sich die Besucherzahlen dieses Mal in Grenzen hielten.

Am Freitagabend stand ein Besuch des MiWuLa in Hamburg an, wo man eine abendliche Sonderveranstaltung besuchen konnte, die auch Blicke hinter die Kulissen der Anlage erlaubte. Am Samstag erfolgte dann mit historischen Bussen des HOV eine abendliche Ausfahrt zum bekannten Eisenbahn- und Straßenbahnmuseum Schönberger Strand. Die nächsten Veranstaltungen finden 2017 in Stuttgart, 2018 in Dresden und 2019 in München statt. Hier bleibt zu hoffen, dass es dann wieder etwas bergauf geht.

Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle auch eine Veranstaltung zum Firmenjubiläum der Fa. Tillig, die am gleichen Wochenende in Pirna stattfand. Auch hier waren wir mit Teilen unserer Anlage vertreten, wo uns neben Marcus Heßler als einzigem „Kämpfer“ aus unseren Reihen wieder einmal die Magdeburger Eisenbahnfreunde personell unterstützten. Auch hier ein herzliches Dankeschön.


• Straßenbahngrüße aus Wladikawkas

Nachrichten von Straßenbahnbetrieben aus Russland und der ehemaligen Sowjetunion sind selten – wirklich gute Nachrichten erst recht. In den Jahren zwischen 2003 und 2011 gelangten insgesamt 28 modernisierte Magdeburger Tatrawagen (Nummernreihe 1232 bis 1273 mit Lücken) nach Wladikawkas, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Nordossetien-Alanien (ca. 310.000 Einwohnen), die dort die Betriebsnummern 1 bis 17 und 231 bis 241 erhielten.

Da sich erfahrungsgemäß nur sehr wenige deutsche Touristen in die krisengeschüttelte Kaukasusregion „verirren“, war uns über den Straßenbahnbetrieb in Wladikawkas und über den Verbleib der ehemaligen Magdeburger Fahrzeuge bisher so gut wie nichts bekannt. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle auch, dass Nordossetien vornehmlich in den Jahren zwischen 2004 und 2008 infolge lokaler ethnischer Konflikte immer wieder zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen wurde, wobei es teilweise auch zu Kriegszerstörungen kam.

Ungeachtet dieser für uns nur schwer durchschaubaren Begleitumstände staunten viele Straßenbahnfreunde vor einigen Wochen nicht schlecht, als der russische Lokalsender Rossia-Alania 1 einen ca. zweieinhalbminütigen Fernsehbeitrag über die Straßenbahn in Wladikawkas ausstrahlte, der via facebook auch die deutschen Fans erreichte. Begleitet von viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft sowie im Beisein zahlreicher Journalisten begab sich der frisch generalüberholte Tatra-Triebwagen Nr. 1, der bereits auf den ersten Blick seine Magdeburger Herkunft nicht leugnen konnte, auf eine öffentliche Präsentationsfahrt, wobei im Filmbericht auch Bilder aus den dortigen Werkstätten gezeigt wurden.

Wenn unsere Statistiken stimmen und wenn es dort zwischenzeitlich keine Umnummerierungen gegeben hat, so verbirgt sich unter dem Tw. 1 unser ehemaliger Tw. 1256. Endlich einmal wieder eine gute Nachricht, die man durchaus auch weiter erzählen darf.


Termine 2016

10./11.09.        Familienfest der Eisenbahnfreunde MD im Wissenschaftshafen

11.09.              Tag d. off. Denkmals – Straßenbahnmuseum Halle, Seebener Str.

30.09./03.10    Modell Spiel & Hobby Messe Leipzig

01./02.10.        Jubiläum bei der Mansfelder Bergwerksbahn

07.10.              Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss

14./16.10.     Modellbahnausstellung Museumsdepot MD Sudenburg

06.11.              Modelltauschbörse Event-Center Magdeburg Rogätzer Str. 8

26.11.              Jahresabschluss MSF e. V. – AWO MD Große Diesdorfer Str.169a

09.12.              Vereinsabend MSF e. V. – Leo´s Schlemmerimbiss

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Fett - Veranstaltungen mit vsl. Teilnahme der Magdeburger Straßenbahnfreunde.

*)   - Terminänderung wegen Modellbahnausstellung MD Sudenburg


Tagesexkursion nach Leipzig musste leider abgesagt werden

Unsere ursprünglich für den 13.08. geplante Familien-Tagesfahrt nach Leipzig mit einem Straßenbahnprogramm am Vormittag und einem anschließendem Zoo-Besuch mussten wir wegen mangelnder Teilnahme leider absagen. An dieser Stelle trotzdem noch einmal ein herzliches Dankeschön an Jürgen und an die anderen Vereinsmitglieder, die sich hier bemüht hatten, diese Fahrt auf den Weg zu bringen. Vielleicht klappt es ja mit einem neuen Anlauf im nächsten Jahr.

Arbeitstage in unserem neuen Vereinsobjekt Walbecker Straße 54

Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt.
Änderungen bei Veranstaltungen sowie an Feiertagswochenenden sind vorbehalten.

Ansprechpartner:

  • Michael Menz  Tel.:  0391 731 58 81   oder  0171 622 52 85
  • Michael Götze Tel.:  0152 025 80 649
  • Marco Dankel  Tel.:  0151 424 30 567

Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.

Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig).
Text- und Bildbeiträge: Christoph Rudhard

Layout und Druck des Vereinsblattes: Michael Menz
Layout der Internetseiten: Andreas Kanter


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