Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.
Postfach 3611 – 39011 Magdeburg Nr. 10 / 2008 Redaktionsschluß: 08.10.2008

Hallo Taxi: So sah es Anfang der 50er Jahre am Taxistand beim Hauptbahnhof aus.

Die Themen

  • Hallo Taxi
  • Wenn etwas zu Bruch geht
  • Baustellensommer und viele Turbulenzen
  • Hallo Taxi

    Auch Taxen gehörten in unserer Stadt einst zum Bestand der VEB(K) Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), wenn auch nur für sehr kurze Zeit. So wurden mit Wirkung vom 02. Januar 1952 insgesamt fünf Pkw vom Typ „EMW“ (Eisenacher Motorenwerke) übernommen. Bereits zum 01. Februar 1954 ging der Bestand, inzwischen auf 13 Fahrzeuge angewachsen, in die Zuständigkeit des neu gegründeten VEB Taxi über. Unser Foto, das uns freundlicherweise Klaus Eimer zur Verfügung stellte, entstand Anfang der 1950er vor dem Magdeburger Hauptbahnhof. Man beachte in diesem Zusammenhang auch das interessante Haltestellenschild.


    Wenn etwar zu Bruch geht ...

    „Preiserlein“ und andere Artgenossen leben gefährlich. Egal ob beim Anlagentransport, oder durch (kleine und große) Ausstellungsbesucher ... oder einfach nur durch zwei „linke Hände“: Da macht es dann sehr schnell einmal „knacks“ ... und schon liegen die kleinen Figuren irgendwo auf oder auch unter der Anlage. Auch eine Entgleisung kann bei unseren Miniaturbahnen (fast) wie im wahren Leben mitunter sehr schnell „tödliche Folgen“ für die am Straßenrand wartenden Passanten und Fahrgäste nach sich ziehen. Natürlich kennt der langjährige Modellbahner noch viele anderen Sorgen: Man denke hier zum Beispiel an abgebrochene Schornsteine, Dachrinnen oder Kirchturmspitzen, die (fast) bei jeder Ausstellung irgendwo dran glauben müssen; da werden Verkehrszeichen, Haltestellensäulen oder Laternenpfähle umgefahren oder anderweitig unsachgemäß von der Anlagenplatte „gefegt“ ... und nicht zuletzt nehmen auch unsere Fahrzeugmodelle zuweilen bei einer Ausstellung mehr oder minder größeren Schaden.

    Wenn zum Beispiel am letzten Tag nach Ausstellungsschluss beim Einpacken und Abbauen plötzlich alles sehr schnell gehen soll, dann neigen so manche Vereinsfreunde auch ´mal zu einer etwas überzogenen Hektik und Unaufmerksamkeit ... und dann geht plötzlich irgendetwas zu Bruch, was zuvor oft in mühevoller Kleinarbeit von „fleißigen Händen“ aufgebaut und zusammengesetzt worden war. Ohne Frage werden (Bagatell-) Schäden bei Ausstellungen und anderen Anlässen sicherlich nie ganz zu vermeiden sein, denn schließlich sind wir alle nur Menschen und machen folglich auch Fehler. Es ist nur immer sehr unschön und nicht gerade vereinsfördernd, wenn sich die betreffenden Verursacher dann einfach in Stillschweigen hüllen – getreu dem Motto: „Irgendwer wird´s schon irgendwann merken und das Ganze dann schon irgendwie wieder reparieren“. Dabei lassen sich kleinere Schäden oft bereits mit wenigen Handgriffen – und ohne großes „hin- und her“ – ganz einfach von selbst wieder beheben. Darüber hinaus ist es auch gar keine Schande, wenn man sich bei einem solchen Mißgeschick unumwunden gegenüber seinen Mitmenschen mit den Worten bekennt: „Mir ist da etwas passiert ...“ Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sollten im Vereinsleben stets an allererster Stelle stehen.


    Baustellensommer und viele Turbulenzen

    Im Sommer und im Herbst – und nicht zuletzt in der mehrwöchigen Pause der großen Schulferien – haben Gleis- und Straßenbauer alljährlich Hochkonjunktur. Den Anfang machte 2008 in Magdeburg die Deutsche Bahn AG bereits Ende Mai mit der Vollsperrung des südwestlichen Gleis- und Weichenbereiches auf dem Magdeburger Hbf. Seit dem umfassenden Umbau der Gleisanlagen im Bereich des ehemaligen Sudenburger Festungstores in den 1930er Jahren hatte es hier jahrzehntelang immer wieder nur kleinere und punktuelle Reparturmaßnahmen an Gleisen und Weichen gegeben. Darüber hinaus sorgte der Dampflokbetrieb bis zum Ende der 1980er Jahre im unmittelbaren Umfeld des Bw Magdeburg Hbf für eine kontinuierliche Verschmutzung des Untergrundes. Es tat also Not, im Rahmen einer halbjährlichen Vollsperrung (noch bis Mitte Dezember 2008) endlich eine Totalsanierung dieses wichtigen Ein- und Ausfahrbereiches im Bahnknoten Magdeburg Hbf in Angriff zu nehmen. Für die Reisenden – und nicht zuletzt für tausende tägliche Berufspendler – bedeuten diese Maßnahmen allerdings erhebliche Einschränkungen, da nahezu der gesamte Fernreiseverkehr (bis auf wenige Ausnahmen) sowie der Regionalverkehr von und nach Braunschweig vom Hauptbahnhof auf den Bahnhof Magdeburg-Buckau umverlagert werden mußte.

    Frühzeitige Hinweise von Bürgern und politischen Parteien (u. a. bereits 2007 in der Magdeburger Tagespresse) dahingehend, den Buckauer Bahnhof zielgerichtet in den ÖPNV der Stadt Magdeburg (und in den Nacht- und Wochenend-Anschlussverkehr der MVB) einzubinden, wurden allerdings - in der für Magdeburg schon typischen Mentalität – von den Verantwortlichen offensichtlich ignoriert. Statt dessen ließ man die Deutsche Bahn AG als „Verursacher“ im Regen stehen, die sich ihrerseits redlich bemühte, mit Zügen des Regionalverkehrs einen halbwegs regelmäßigen Pendelverkehr zwischen dem Hbf und Buckau zu gewährleisten. Nur ist dieser in Anbetracht der Baustellensituation allerdings ausgesprochen störanfällig und er bringt die Betroffenen auch nicht vom gegenwärtigen „Ersatzhauptbahnhof“ direkt in die unmittelbare Magdeburger Innenstadt. Wer also von dort aus zum Alten Markt oder zum Uniplatz will, der ist gezwungen, lange Wege und mehrmaliges Umsteigen in Kauf zu nehmen. Als absolute „Krönung“ dieser angespannten Verkehrssituation unterbrachen dann auch noch die MVB in der zweiten Augusthälfte ihren planmäßigen Straßenbahnbetrieb der SL 2 zwischen Hasselbachplatz und Wasserwerk Buckau, da eine alte Gewölbebrücke im Zuge der Schönebecker Straße bereits seit einigen Jahren zwingend saniert werden muss. Statt dessen wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, der auch in den Nacht- und Wochenend-Anschlussverkehr der Linie 92 eingebunden ist und der kurioserweise wegen umfangreicher Straßensperrungen auch tagsüber direkt vor dem Buckauer Bahnhof hält. Aber leider fahren die Busse im Tagesverkehr von dort aus eben nur bis zum Hasselbachplatz, was für die Fahrgäste in Richtung Innenstadt ein erneutes Umsteigen bedeutet.

    Eine weitere innerstädtische Gleisbaumaßnahme sollte eigentlich bereits bis zum Ende der großen Schulferien abgeschlossen sein. Als unmittelbare Fortsetzung der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Knoten „Stadt Prag“ (Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg) in den Jahren 2006 und 2007 wurde Anfang Juli der Streckenabschnitt auf der östlichen Ernst-Reuter-Allee bis zur Strombrücke in Angriff genommen. Bei dieser Gelegenheit sollte auch gleich das nördliche Richtungsgleis auf der Strombrücke mit erneuert werden, was seit deren Eröffnung im Jahre 1965 als ständiges „Sorgenkind“ hinreichend bekannt ist. Um an Konstruktionshöhe bei der Straßenfahrbahn zu sparen, hatte man seinerzeit beim Bau der Brücke sog. Flachprofil-Rillenschienen direkt auf die Stahlkonstruktion aufgelegt, die wegen ihrem geringen Widerstandsmoment gegenüber dynamischen Lasten immer wieder zu Schienenbrüchen neigten. Auch die Schienenbefestigung auf der Brückenkonstruktion war von Anfang an technisch völlig unbefriedigend. Ende August „überraschte“ dann der (angeblich so ahnungslose) Bauherr die Magdeburger Bevölkerung mit der Meldung, dass die Baumaßnahmen wohl noch bis vsl. Mitte / Ende November andauern werden (!) Um ein Verkehrschaos zum Ende der Schulferien zu vermeiden, entschlossen sich schließlich Magdeburgs Stadtväter kurzfristig dazu, die Sternbrücke (sonst nur für Fußgänger, Radfahrer, MVB-Busse und Fahrzeuge mit Sondergenehmigung) als vorübergehende Umleitungsstrecke für den Autoverkehr frei zu geben ... Gebaut wird übrigens auch noch auf der Leipziger Straße, wo die Bahnen gegenwärtig nur eingleisig verkehren können. Warten wir´s ab, was uns demnächst noch so alles erwartet. (-Christoph-)


    Terminvorschau 2008


    Herzlichen Glückwunsch

    Am 7. September beging unsere langjährige Vereinsfreundin Anne-Beate Eimer einen runden und nicht alltäglichen Geburtstag, zu dem wir an dieser Stelle nochmals ganz herzlich gratulieren wollen. An der Seite von Ehemann Klaus hat uns Anne als liebe Seele des Vereins seit unserer Gründung vor mehr als dreieinhalb Jahrzehnten im Vereinsleben stets treu und zuverlässig zur Seite gestanden. Dafür, liebe Anne, von uns allen ein herzliches Dankeschön und weiterhin alles Gute.


    Arbeitstage im Hafen

    Unsere Arbeitstage im Hafen finden regelmäßig Montags ab 16.30 Uhr und Sonnabends ab 14.00 Uhr statt; (vorgesehene Arbeiten: Ausstellungsvorbereitungen für den Monat Dezember; weitere Komplettierung der Modellbahnanlagen).


    Ansprechpartner:


    Nächster Vereinsabend

    Unser nächster Vereinsabend findet vsl. am Freitag, dem 12. Dezember 2008 ab 17.30 Uhr im Hafen statt. Wegen der geplanten Modellbahnausstellung in der Kaserne Mark sind diesbezüglich allerdings noch terminliche Änderungen vorbehalten. Wir werden dazu rechtzeitig informieren.

    Das Infoblatt gibt der Vorstand der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. heraus.