Informationsblatt der Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V. |
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Allen Freunden der großen und kleinen Straßenbahn –
ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bevor das erste Lichtlein brennt „Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – dann steht der Weihnachtsmann vor der Tür.“ Letzteren haben übrigens die PR-Manager von Coca-Cola erst um ca. 1930 als Werbeträger erfunden, wofür wir unseren transatlantischen Nachbarn noch heute dankbar sind. Schließlich lässt sich dieser bärtige Alte mit seinem roten Wams auch wesentlich besser verkaufen, als ein liebliches Kindlein in einer Krippe liegend. Und nicht zuletzt darf dieser Rotrock auch schon im September nach dem Ende der großen Sommerferien und den obligatorischen jährlichen Einschulungen aus der „Mottenkiste“ hervor geholt werden, um unsere Verbraucherinnen und Verbraucher so früh wie möglich an das bevorstehende Fest zu erinnern, denn „Freude schenken“ ist schließlich allererste Bürgerpflicht. Bevor es jedoch soweit ist, müssen wir in jedem Jahr zunächst erst einmal die ganzen Trauergedenktage im Monat November über uns ergehen lassen, als ob dieser triste und graue 11. Monat nicht auch schon ohne diese obligatorischen Gedenktage traurig genug wäre. Neben dem Totensonntag, auch als Ewigkeitssonntag oder letzter Sonntag im Kirchenjahr bezeichnet, gab es in den früheren Jahren auch noch am jeweiligen Mittwoch zuvor den sog. Buß- und Bettag. Zunächst 1966 in der DDR unter Walter Ulbricht für die Finanzierung der 5-Tage-Arbeitswoche abgeschafft, wurde er 1994 im wiedervereinigten Deutschland unter Helmut Kohl gleich noch einmal abgeschafft - dieses Mal zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Nur die „aufmüpfigen“ Sachsen hatten sich dagegen wieder einmal gewehrt. Am 21. November geboren, hatte ich als Kind regelmäßig die besondere „Ehre“, entweder am Totensonntag, oder am Buß- und Bettag Geburtstag zu haben – und da sollte dann auch noch Freude aufkommen. Aber irgendwo hat dieser triste und graue Monat November durchaus auch seine interessanten Seiten und bietet zuweilen auch für den Fotografen nicht selten sehr reizvolle und kontrastreiche Motive. Unser heutiges Titelfoto, bei dem Jürgen eine nicht gerade alltägliche T6A2-Garnitur auf der SL 9 am Hasselbachplatz mit der Kamera einfing, setzt diese besondere Jahreszeit einmal mehr in Szene, wobei die regennasse Straßenfahrbahn und die wetterfest Kleidung der Straßenpassanten ihre eigene unverwechselbare Sprache sprechen. Da mit dem Erscheinen dieser Ausgabe bereits das zweite Lichtlein brennt und die ersten Weihnachtsfeier-Termine im (Advents-) Kalender inzwischen als „erledigt“ abgehakt sind, sollten wir jetzt durchaus schon einmal einen „Gang ´runter“ schalten und die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest und dem bevorstehenden Jahreswechsel mit etwas mehr Ruhe und Besinnlichkeit angehen. Dazu wünschen wir unseren Vereinsfreunden sowie all unseren Lesern auf diesem Wege alles Gute und eine besonders schöne Zeit. Mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung Norden Während der südliche Ringschluss im Rahmen der 2. NSV mit den Bauabschnitten 2 (Wiener Straße/ 1,0 km) und 7 (Raiffeisenstraße/ Warschauer Straße/ 1,1 km) in der Vorbereitung und Bauausführung bereits weit fortgeschritten ist und vsl. im Frühjahr die ersten Straßenbahnen der SL 5 ihren Linienweg über die Wiener Straße nehmen sollen, war es im Hinblick auf die Nordstrecke in den zurückliegenden Jahren vergleichsweise eher ruhig, wenn man von den ständig wiederkehrenden Bürgerprotesten einmal absieht. Jetzt geht es aber auch auf der zugehörigen Nordstrecke mit Siebenmeilenstiefeln voran, da nach dem Willen der MVB und der politischen Entscheidungsträger sämtliche Neubaustrecken der 2. NSV bis zum Jahre 2019 vollständig in Betrieb gehen sollen. Wenn man bedenkt, dass wir gegenwärtig bereits den Dezember 2016 schreiben und dafür nur noch ganze drei Jahre verbleiben, so sind dies in der Tat überaus „sportliche“ Termine, die vor allem der Tatsache geschuldet sind, dass die Förderung nach dem GVFG eigentlich im Jahre 2019 auslaufen sollte. Wie jüngst zu vernehmen war, soll GVFG nun allerdings doch über das Jahr 2019 hinaus weiter laufen. Hier will man jedoch verständlicherweise nichts anbrennen lassen und die bewilligten Gelder auch so schnell wie möglich abrufen und ausgeben, bevor sich der Bund die Sache dann vielleicht doch noch einmal anders überlegt. Nicht zuletzt sind im nächsten Jahr Bundestagswahlen. Für den Bauabschnitt 4, für den bereits seit längerer Zeit Planrecht besteht, sollen die Bagger vsl. bereits im ersten Halbjahr 2017 anrücken. Dieser insgesamt 3,5 km lange Abschnitt führt vom Damaschkeplatz über den Editharing bis zur Albert-Vater-Straße und nach erfolgter Querung der Bundesstraße B1 weiter über Steinkuhle, Stadtblick und Kritzmannstraße bis zum Hermann-Bruse-Platz im Neustädter Feld. Hier hatte man ursprünglich bereits für 2018 eine Teilinbetriebnahme ins Auge gefasst und deshalb auch den Bau einer Wendeschleife am Hermann-Bruse-Platz als festen Bestandteil in die Planfeststellung und Finanzierung aufgenommen. Durch die Tunnelbaustelle unter dem Hauptbahnhof, die gegenwärtig nur einen stark eingeschränkten eingleisigen Betrieb mit maximal zwei Straßenbahnlinien zulässt, kann man jedoch auch hier frühestens 2019 in Betrieb gehen. In diesem Zusammenhang steht auch die erforderliche Neugestaltung des Knotens Damaschkeplatz, die erst in der letzten Bauphase der Tunnelbaustelle bautechnisch umgesetzt werden kann. Unter diesem Gesichtspunkt macht es daher Sinn, den 1,5 km langen Bauabschnitt 5 vom Hermann-Bruse-Platz bis zur Ebendorfer Chaussee gleich mit zu realisieren, um in einer ersten Teilinbetriebnahme zunächst den bereits bestehenden Endpunkt Lerchenwuhne anzufahren. Somit wäre die geplante Zwischenschleife im Neustädter Feld eigentlich entbehrlich. Wie aus MVB-Kreisen zu erfahren war, will man jedoch im Hinblick auf mögliche Betriebsstörungen u. dgl. an dieser Schleife auch weiterhin festhalten. Der abschließende Bauabschnitt 6 bis zum Kannenstieg umfasst dann nochmals ca. 1,0 km und wird wohl zunächst noch etwas warten müssen. Auch wenn es gegenwärtig viele „Besserwisser“ noch nicht hören wollen: Diesem neuen Streckenast, der eine ganze Reihe von Wohngebieten im Norden der Stadt auf direkten Wege mit dem Stadtzentrum verbindet, dürfte ohne Frage ein sehr hoher Verkehrswert beschieden sein. –cr– Einladung zur Jahresmitgliederversammlung 2017 Freitag, den 10. Februar 2017 zu 17:30 Uhr in „Leo´s Schlemmerimbiss“ Vorgesehene Tagesordnung: Sofern schriftliche Anträge an die Mitgliederversammlung (auch zur Änderung oder Ergänzung der Tagesordnung) gewünscht werden, so bitten wir diese bis spätestens zum 31.01.2017 beim Vorstand einzureichen. Termine 2017
Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt Walbecker Straße 54 Unsere Arbeitstage in unserem Vereinsobjekt finden regelmäßig am Sonnabend ab 14.00 Uhr statt. Ansprechpartner:
Das Infoblatt erscheint im Auftrag des Vorstandes der Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V. Redaktion: Christoph Rudhard, Tel.: 0531 704 3255 (tagsüber in Braunschweig). Layout und Druck des Vereinsblattes:
Michael Menz |
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