Ehemaliges Depot wird zum Bahnhof
Ausstellung im ArtDepot Magdeburg am Wochende vom 25.- 27.10.2013 wurde erfolgreich beendet.
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Da lacht das Herz der Hobby-Schaffner: Torsten Ehrhardt (43) zeigt auf der Modelleisenbahnausstellung im Art Depot die Magdeburger S-Bahnanlage. Der Vorsitzende der hiesigen Eisenbahnfreunde hat vieles auf der Anlage selbst gefertigt. Hier zeigt er die Häuser der Freien Straße. Foto: Karolin Aertel |
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Torsten Ehrhardt ist sich ziemlich sicher, dass er das "EisenbahnerGen" in sich trägt. Solange er denken kann, faszinieren ihn die fauchenden Dampfloks, die mit langgezogenen Pfiffen ihr Kommen ankündigen.
Doch nicht nur die großen ziehen in ihren Bann. Auch den kleinen schenkt er seine Aufmerksamkeit. "Ich war vier, als ich meine ersten Eisenbahnen bekam – eine Rangier-Diesel- und eine Dampflok, Spurweite H0", erinnert er sich. Von diesem Zeitpunkt an habe er sich Jahr für Jahr Schienen, Züge und Stellwerke schenken lassen. "Bis Mitte der 80er war ich Teppich-Eisenbahner", erzählt er. Immer wieder baute er alles auf und wieder ab. Bis er mithilfe seines Onkels die Anlage auf eine zweieinhalb mal anderthalb Meter große Spanplatte verschraubte.
Mittlerweile ist Torsten Ehrhardt 43 und seine Anlage hat sich um ein Vielfaches vergrößert. Zwar ist die Anlage nicht mehr die gleiche, dafür aber seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen. Im ArtDepot präsentiert der Magdeburger in einer Ausstellung einen Nachbau der S-Bahnanlage von Magdeburg nach Zielitz. Sogar den Wissenschaftshafen hat er im Miniaturformat konstruiert. Auf 320 Meter Gleislänge fahren bis zu vier S-Bahnen und sechs Fernzüge. Häuser, Bahnhöfe sind so originalgetreu wie möglich nachgebaut.
Vieles ist in Handarbeit gefertigt. So zum Beispiel die Freie Straße. Die Fassade der Häuser und der Verzierungen haben nicht nur viel Zeit und Geduld in Anspruch genommen, sondern bedurften auch einer ruhigen Hand. "Wer sich mit Miniaturmodellen beschäftigt, sollte eine gute Feinmotorik haben", weiß er. Und obwohl Torsten Ehrhardt als Hausmeister durchaus auch grobmotorisch arbeitet, beweist er beim Platzieren der nur wenige Zentimeter großen Figuren absolutes Fingerspitzengefühl.
Glücklicherweise besteht die SBahn-Anlage aus großen Modulen, auf denen die Schienen bereits verschraubt und Häuser, Tiere und Menschen fest platziert sind. Andernfalls würde der Aufbau der Anlage wohl Wochen dauern. Neben Torsten Ehrhardt stellten stellten an jenem Wochenende übrigens auch andere Modelleisenbahnfreunde ihre Miniatur-Dampfrösser zur Schau. Zu Gast waren beispielsweise Hobby-Schaffner aus Berlin, welche die Strecke des Altmärker Kleinbahnnetzes mit den Bahnhöfen Badel, Diesdorf und Apenburg nachgebaut haben. Aber auch Vereine aus Hannover und Naumburg präsentierten sich und ihre Mini-Loks.
Insbesondere bei den kleinen Gästen war die Mitfahrt auf einer elektrisch angetriebenen Lokomotive der Fünf-Zoll-Bahn und die Bastelstraße, auf der erste Häuser für die Modellbahn aus Bausätzen entstandenhen, eine Freude. Und wer ein Stück Eisenbahn mit nach Hause nehmen wollte, konnte an den Souvenir- und Modellbahnverkaufsständen fünding werden. Text: Karolin Aertel |