Transport ins ArtDepot
Magdeburg, den 02. Juli 2010. Die vollständigen Anbauteile sind alle eingelagert und bis auf die leider schon in Berlin widerrechtlich abgebauten Aluzierleisten kann nunmehr alles Nötige nach und nach wieder den Fahrzeugen zugeführt und Schritt für Schritt zumindest ein äußerlich ansehnlicher Zustand hergestellt werden. Das wird allerdings einiges an Zeit und Geld kosten und sicherlich nicht in kürzester Zeit zu bewältigen sein. Wir Straßenbahnfreunde bedanken uns auf jeden Fall für die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter der Firma Breithaupt&Philipp, für das große Engagement unserer Helfer von den Magdeburger Eisenbahnfreunden, vom eigenen Verein und der Hafenbahn und natürlich ganz wesentlich beim "ArtDepot" für dessen ungebrochene Zuversicht und Bereitschaft bei der für uns nicht unvorteilhaften Bereicherung der eigenen Ausstellungs-Exponate. Marc Beindorf
Ein historischer Großraumzug zieht um
Magdeburg, im Juni 2010. Nach etlichen Jahren der ungenutzten Abstellung findet der Großraumzug des Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V. endlich ein würdiges Zuhause. Er besteht aus dem Tw 441 (T4-64, Baujahr 1964, 1996 ex Berlin 8064, 218 063-1 [letzte bereits für den OS-Betrieb ausgerüstete Lieferung]) und Beiwagen 566 (B4-61, Baujahr 1963, 1996 ex Berlin 3115, 268 114-4 [aus der Serienproduktion mit seitlichem Anzeigekasten]). Ab Anfang Juli ist er als Schaustück im "ArtDepot" (ehemaliger Betriebshof Stadtfeld) zu sehen. Später soll der Großraumzug in das Ausstellungsgesamtkonzept integriert werden. Die Idee diesen Zug ins "ArtDepot" zu schaffen entstand aus dem Wunsch der Eigentümerin heraus, eine "alte Magdeburger Straßenbahn" dort aufstellen zu wollen – doch woher nehmen, wenn man sich für die hiesige Sammlung historischer Fahrzeuge schon artverwandte Objekte aus anderen Städten holen muss (KSW aus Hannover, Lowa aus Rostock)?! Ah, da war doch noch ein Großraumzug in Besitz des MSF e.V., der seit 1996 auf eine sinnvolle Nutzung wartete!!!
Damit hat sich nun ein langjähriger Wunsch unsererseits nach einer sinnvollen Nutzung dieses Zuges in stilgerechter Umgebung erfüllt, ist doch der Betriebshof Stadtfeld sogar langjähriger Stamm-Betriebshof unserer Fahrzeuge gewesen, als sie vornehmlich auf der Linie 3 zum Einsatz kamen. Da die Magdeburger Straßenbahnfreunde als Modellbauverein bekanntlich nicht über eine Infrastruktur verfügen, war die Standortbestimmung und eine wetter- und vandalismusgeschützte Aufstellung bislang immer noch der Hauptgrund für die weiteren Verzögerungen bei der Aufarbeitung für die wir 2004 die ersten ernsthaften Schritte unternahmen. Die Ideen reichten dabei vom offenen Denkmal im Magdeburger Handelshafen, bis zur weiteren Umsetzung zu einem interessierten Museumsbetrieb (in Wehmingen oder in Dänemark). Diese mussten aber immer wieder verworfen werden, weil man bedachte, dass diese Fahrzeuge dann nicht nur Wind und Wetter, sondern Farbspraydosen und anderen Vadalismus-Werkzeugen ausgesetzt gewesen wären. Leider betrachtet die Magdeburger Straßenbahn den Großraumwagen-Typ wegen der Kürze der hiesigen Einsatzzeit von 1962 bis 1970 als Splittergattung, die es nicht Wert sei, einen Platz in der von der IGNah betreuten historischen Wagenflotte der MVB GmbH zu finden. Der nächste öffentliche Zugang für interessierte Besucher wird wahrscheinlich die "Große Magdeburger Modellbahnausstellung" sein, die in diesem Jahr vom 22. bis 24.10.2010 im "ArtDepot" stattfinden und - wie schon im Vorjahr - in Zusammenarbeit zwischen "ArtDepot", Magdeburger Eisenbahnfreunde e.V. und den Magdeburger Straßenbahnfreunde e.V. veranstaltet wird. Über Fortschritte werden wir selbstverständlich hier weiter informieren. Marc Beindorf Wie hält man den Großraumer trocken?
Am Samstag, den 23.10.2004, trafen sich auf dem Gelände in Südost abermals einige Vereinsmitglieder, um die lange überfällige Verschiebeaktion der Fahrzeuge unter das Port auf dem Firmengelände vorzunehmen. Sechs Mitglieder waren dazu mehr als ausreichend und wurden von einem zugstarken landwirtschaftlichen Gerät nebst Fahrer unterstützt. Innerhalb einer halben Stunde war die gesamte Aktion beendet. Nunmehr stehen neun Zehntel des Zuges zumindest etwas geschützt unter der Dachkonstruktion und bleiben dort halbwegs sicher hinterstellt bis der Vorstand weitere Wege zur Aufarbeitung der Fahrzeuge vereinbart hat. Gefahren ist unser "gleisloses" Gefährt völlig anstandslos, also ohne zu Murren und zu Knurren. Zeitweilig klang er trotz Betonuntergrund wie ein echter Grünauer der "86" auf der "Regatta-Straße" (die Berliner mögen mir diese "geometrische" Unkenntnis verzeihen). Allerdings war der Versuch unseres Vereinsfreundes Heiko nicht von Erfolg gekrönt, die knapp 30 Tonnen DDR-Qualitätsprodukt per Hubwagen zu bewegen - wer arbeitet darf auch albern und so entstand dieser Schnappschuß in einer kreativen Phase sonstigen Nichtstuns! |